Wann wieder gewählt wird, ist derzeit noch offen. Foto: Kugel

Nur neun Kandidaten: Gemeinderat beschließt Pause für Nachwuchsgremium. "Haben die Jugendlichen im Regen stehen lassen."

Bad Wildbad - Der Bad Wildbader Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Dienstagabend beschlossen, den Jugendgemeinderat (JGR) zunächst für ein Jahr auszusetzen.

Im Herbst soll ein Jugendforum stattfinden, bei dem über die Zukunft des JGR oder andere Beteiligungsformen der Jugendlichen diskutiert werden soll.

Wie Hauptamtsleiter Alexander Rabsteyn erläuterte, haben sich zur Wahl des zweiten Jugendgemeinderats auch nach Verlängerung der Bewerbungsfrist (wir berichteten) nur neun Kandidaten für die 13 Sitze gefunden.

Kritische Worte

Der Antrag, den Bruno Knöller (SPD) namens seiner Fraktion stellte, den JGR ausnahmsweise nur auf ein Jahr zu wählen und das Gremium auf fünf Sitze zu verkleinern, sowie bis zur Wahl des übernächsten JGR aktive Werbung in den Schulen durchzuführen, fand keine Mehrheit. Seine Kritik, der Gemeinderat habe in den vergangenen zwei Jahren viel zu wenig für das Jugendgremium getan, unterstützte Jürgen Schrumpf (SPD). Er nannte den Beschlussvorschlag eine "Beerdigung zweiter Klasse". Alles stehe und falle mit einer professionellen Begleitung des JGR – und das sei nicht gegeben gewesen. "Wir haben die Jugendlichen im Regen stehen lassen." Dem widersprach Giuseppe Craca (FWV/FDP): Der JGR habe Unterstützung bekommen. Es sei sinnvoller, den Jugendlichen weiterhin Gelegenheit zu geben, sich einzubringen, wie beispielsweise im Jugendforum, anstatt ihnen auf unnatürliche Weise ein Gremium aufzuzwingen.

Bürgermeister Klaus Mack meinte, eventuell treffe das Format der Beteiligung nicht den Geschmack der heutigen Jugendlichen. Vielleicht sollte man fragen, wie sie es sich vorstellten. Deshalb plädiere er für das Jugendforum im Herbst. Im nächsten Jahr könne man einen neuen Anlauf unternehmen. Rainer Weiß (CDU) unterstützte den Verwaltungsvorschlag, es habe keinen Zweck, den JGR jetzt zu "verzwingen". Man wolle das Gremium nur ruhen und nicht sterben lassen. Martin Keppler (CDU) unterstrich seine Vorredner. Jugendliche würden heute auf einer ganz anderen Ebene funktionieren: "Wir können das nicht auf belehrende Art stemmen."

Beate Kunz (CDU) sagte, man müsse jetzt anfangen, die jungen Leute für die Idee zu begeistern, das Forum ansetzen und dann auch dranbleiben an den Jugendlichen und sie begleiten.