Linda Graze mit ihrem Erstlingswerk "Schmälzle und die Kräuter des Todes" vor ihrer Lesung im Forum König-Karls-Bad in ­Bad ­Wildbad. Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder Bote

Lesung: Schriftstellerin Linda Graze stellt ihren Schwarzwaldkrimi "Schmälzle und die Kräuter des Todes" vor

Spannend fängt die Lesung an, gleich zu Beginn, als Autorin Linda Graze ihr literarisches Erstlingwerk, den Schwarzwaldkrimi "Schmälzle und die Kräuter des Todes", im Forum König-Karls-Bad vorstellt.

Bad Wildbad. Die Besucher werden mit einem Kräutertee begrüßt. Verdächtig? Linda Graze beruhigt, nein, es seien nicht die Kräuter des Todes. Aber sie versteht es, die Zuhörer sofort in Neugier und Spannung zu versetzen.

Schauplätze, Waldgebiete, Hochmoore, Namen, Gebäude, Straßen und Einrichtungen, in denen der Krimi in und um Bad Wildbad spielt, sind authentisch – es gibt sie wirklich. Die Handlung jedoch ist natürlich frei erfunden und entspringt der schriftstellerischen Fantasie Grazes. Aber gerade dieses Szenario beflügelt auch die Vorstellung des Lesers, alles scheint so real. Fein recherchiert hat die Autorin die lokale Situation. Ereignisse im Kurstädtchen werden unterhaltsam geschildert. Es macht Spaß, sich mit dieser gleichwohl spannenden, in flottem Stil geschilderten Geschichte auf die Couch zurückzuziehen.

Badischer Haitianer mit Hang zum Veganen

Graze versteht es hervorragend, die Charaktere sowie das äußere Erscheinungsbild ihrer Protagonisten zu beschreiben, beim Leser entsteht dadurch ein sehr lebendiges Bild der Akteure.

Die Hauptfigur des Krimis ist natürlich auch bei Graze ein Kommissar. Er ist Haitianer, dunkelhäutig, badisch sprechend, mit einer Oberärztin der Rommelklinik in Bad Wildbad verheiratet, hat einen zehnjährigen Sohn und vor allem, er ist überzeugter Veganer. Ohne seinen Reismilch-Macchiato läuft da gar nichts. Seine Dienststelle als Mordermittler in Karlsruhe verließ er nur seiner Frau zuliebe und zog mit seiner Familie nach Bad Wildbad. Sein erster Fall, der ihm von Postenleiter Scholz zugeteilt wird, ist die Ermittlung der Täter, die Blumenkübel in die Enz geworfen haben. Das verspricht nicht gerade eine herausfordernde Aufgabe zu werden. Schlagartig ändert sich dies jedoch, als ein Toter Mann in der Enz unter dem Lindenbrückle angespült wird. Die Geschichte verspricht Spannung pur.

"Ich habe schon immer gerne geschrieben. Bad Wildbad, der Schwarzwald, das Hochmoorgebiet, das alles inspiriert mich. Ich werde weiterschreiben", so Graze, deren zweites Buch in Vorbereitung ist.

Im Schwarzwald verbrachte die Autorin ihre Kindheit. In Bad Wildbad besitzt sie eine Wohnung. Als Dolmetscherin und Werbetexterin für große, namhafte Agenturen des Landes war sie tätig. Aktuell betreibt sie eine Recruiting-Agentur für die Werbebranche in Stuttgart. Mit der Erscheinung ihres ersten Schwarzwaldkrimis "Schmälzle und die Kräuter des Todes" ist ihr ein humorvolles, spannendes Romandebüt gelungen. Der Leser darf auf weiteren Lesestoff Grazes gespannt sein. Mit leckeren, natürlich veganen Keksen für den Heimweg sowie ungiftigem Kräutertee wurden die Besucher der sehr unterhaltsamen Autorenlesung verabschiedet.