Ausschnitt aus einem Gemälde von 1823 mit einem Floß auf der Großen Enz in der Nähe der heutigen DRK-Rettungswache. Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder-Bote

Illustrierte Floßfahrt durch Vergangenheit / Vortrag am Freitag

Bad Wildbad (hms). Eine illustrierte Floßfahrt durch die Vergangenheit bietet der Vortrag der Volkshochschule Calw am morgigen Freitag, im Quellenhof in Bad Wildbad. Ab 19.30 Uhr wird Hans Schabert in Wort und zahlreichen Bildern unter dem Titel "Als Flöße und Triftholz die Enz beherrschten" über das alte Handwerk und die Holländer-Flößerei berichten.

Gemälde, Zeichnungen und Fotos werden auf der Leinwand sowohl aus hiesigen Gefilden wie den Zwischenstationen und den Niederlanden zu sehen sein. Zunächst Maler und Zeichner, später Fotografen, besonders der Wildbader Hoffotograf Karl Blumenthal, hielten das Geschehen fest.

Es gab eine Zeit, in der die aus der zu verkaufenden Ware bestehenden Wasserfahrzeuge von Enzklösterle kommend durch den Wildbader Kurpark gelenkt wurden und in der Stadt anlegten.

Auch Triftholz (im Wasser treibendes Brennholz) aus den Wäldern um Enzklösterle, Wildbad, Höfen und sogar dem Murgtal schwamm vom Poppelsee aus die Enz hinunter. Große und Kleine Enz, Nagold, Würm und Neckar waren ab 1342 jahrhundertelang urkundlich belegte, natürliche Förderbänder für das "grüne Gold". Die ab Mannheim regelrechten schwimmenden Dörfer hatten mehrere Hundert Menschen Besatzung und Mitfahrer.

Die Flößerei war ein gleichermaßen bedeutendes wie gefährliches Handwerk, das dem Nordschwarzwald einen gewissen Wohlstand, manchem unermesslichen Reichtum und den Landesherren mächtig Geld in die Kasse brachte.