Bekamen wertvolle Impulse für die Vereinsarbeit: EJW-Vorsitzenden Jürgen Kehrberger (links) mit Thorsten Keller, Clemens Treiber und dem Eichenkreuz-Vorsitzenden Jürgen Lang. Foto: Fromm Foto: Schwarzwälder-Bote

Landesverbandstag: Indiaca-Sportgruppe offen für Neuzugänge / Christliche Jugendarbeit hat große Nachwuchsprobleme

Die Delegation der Sprollenhäuser Indiaca-Gruppe freute sich beim Landesverbandstag in Leonberg, wertvolle Impulse im Umgang mit Pressearbeit, Projektmanagement und der Integration von Migranten erhalten zu haben.

Bad Wildbad/Sprollenhaus. "Der Input von Referenten und die Erfahrungen anderer zu hören, macht den Landesverbandstag zu einem Highlight unseres Vereinslebens", sagt Thorsten Keller. Der Sprollenhäuser hat 2006 eine Indiaca-Gruppe gegründet, die unter dem Dach des Evangelischen Jugendwerks Württemberg (EJW) in deren Eichenkreuzsport organisiert ist. "Mir war die Verbindung von christlichen Werten und Sport wichtig", sagt Keller, der mit Clemens Treiber die 22 Indiaca-Spieler freitags ab 17.30 Uhr und Samstagvormittag in der Turn- und Festhalle trainiert. Interessierte sind den Sportlern, die über den Posaunenchor versichert sind, jederzeit willkommen. Gemeinsam waren sie beim jährlichen Sport-Forum in Leonberg, wo sie sich mit 100 Delegierten aus anderen Eichenkreuz-Ortsgruppen austauschten und in Referaten und Workshops Impulse bekamen. Unter dem Dach des EJW ist der Eichenkreuzsport vor allem in Hand-, Volley-, Fußball, Indiaca und Wintersport stark.

Doch wie in den Bad Wildbader Teilorten Sprollenhaus und Nonnenmiß, die zusammen 900 Einwohner haben, tun sich auch andere Ortsgruppen schwer, ihre Mitgliederzahlen zu halten. "Die Abiturienten verlassen uns häufig, wenn sie zum Studium wegziehen", sagt Keller, der vor allem im ländlichen Raum den demographischen Wandel in der Nachwuchsarbeit spürt. "Bei uns steht nicht der reine Wettbewerb im Vordergrund, sondern die Gemeinschaft", begründet Treiber, weshalb sie sich dem EJW angeschlossen haben und nicht beim Württembergischen Landessportbundes (WLSB) versichert sind. "Wir wollen Jugendlichen beibringen, dass man auch aus Niederlagen etwas lernen kann", begründet der Co-Trainer diese Haltung. Und dennoch waren die Sprollenhäuser, die auch Sommerfreizeiten gestalten oder Ausflüge, etwa in einen Hochseilgarten, in Indiaca bereits württembergischer Meister und Teilnehmer an den deutschen Meisterschaften.

Viele Ansatzpunkte

Dass Jugendarbeit in christlichen Sportvereinen viele Themen bietet, die für die Presse interessant sind, darüber referierte Leonhard Fromm. Der langjährige Lokalredakteur, der eine Kommunikationsagentur in Schorndorf betreibt, sieht in gesellschaftlichen Themen wie der Tatsache, dass Jugendliche zu viel Alkohol trinken, Bewegungsmangel oder Mobbing unter Jugendlichen ebenso spannende Themen, wie im Umgang mit überfürsorglichen Müttern, die die Jugendarbeit behindern. Antworten darauf seien für Zeitungsleser interessant.