Achim Kleist, Geschäftsführer des Fahradverleihers bellorange, gelang der Coup, die zweite Weltmeisterschaft für E-Mountainbikes nach Bad Wildbad zu holen. Foto: Kunert Foto: Schwarzwälder-Bote

Nicht der schnellste, sondern der effizienteste Teilnehmer gewinnt / Zweite Veranstaltung dieser Art / Erst Italien, dann Nordschwarzwald

Von Axel H. Kunert

Bad Wildbad. Im kommenden Jahr soll eine Weltmeisterschaft für E-Bikes – insbesondere für E-Mountainbikes – im Nordschwarzwald ausgetragen werden. Veranstaltungsort wird rund um Bad Wildbad sein. Es ist die zweite Veranstaltung dieser Art, nachdem eine E-Bike-WM in diesem Jahr Premiere in Italien feierte.

Veranstalter der E-Mountainbike-Weltmeisterschaft im nördlichen Schwarzwald ist die Fahrrad-Event-Agentur bellorgange, die aktuell zwischen Alb-, Enz- und Nagoldtal eine Kette von Fahrradverleih-Stationen aufbaut. Gemeinsam mit der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald und der Stadt Bad Wildbad soll das Mega-Ereignis organisiert und durchgeführt werden. Aktuell läuft die überregionale Suche nach Sponsoren, die die über mehrere Tage angesetzte Sport-Veranstaltung mit vielen verschiedenen Wettbewerben und Prüfungsklassen unterstützen wollen.

Geplant ist, die E-Mountainbike-Weltmeisterschaft als Breitensport-Veranstaltung fest zu etablieren. Das sei möglich, so bellorange-Geschäftsführer Achim Kleist, weil die verschiedenen Wettbewerbe so ausgelegt würden, dass nicht allein körperliche Fitness und Fahrkönnen über den Gewinn entscheiden, sondern die sparsamste und effizientes Fahrweise. Denn gewürdigt würden im Endergebnis vor allem Strategie und Taktik, mit dem Energievorrat im Akku des eigenen E-Bikes so ökonomisch wie nur irgendwie möglich über die jeweiligen Strecken zu kommen.

"Bei der diesjährigen ersten WM dieser Art in Italien hat sich gezeigt, dass die meisten Teilnehmer ihre Akkus gleich vom Start weg in Volllast fuhren", berichtet Kleist, der selbst vor Ort war. Mit der Folge, dass Motoren an ihre Leistungsgrenzen und darüber hinaus gebracht wurden. Sie überhitzten und fielen sogar aus. Andere hatten zwar stabilere Motoren, aber bereits nach der Hälfte der Strecke "keinen Strom mehr im Tank. Die hatten dann auf den letzten Steigungen ebenfalls das Nachsehen", so Kleist. Gewinner waren jene, die gut mit der eigenen Akku-Ladung haushalten konnten und sie tatsächlich nur zur Unterstützung an den wirklich kniffligen Stellen einsetzten.

Um die Chancengleichheit bei der Ausrichtung der zweiten E-Mountainbike-Weltmeisterschaft weiter zu optimieren, wird gegenwärtig daran gedacht, sich im Reglement auf nur einen Typ von E-Mountainbikes festzulegen, damit "nicht das Material entscheidet, sondern die jeweilige Fahrerin oder der jeweilige Fahrer".

Für die Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald als Mit-Ausrichter der E-Mountainbike-Weltmeisterschaft sei die Veranstaltung ein optimaler Anlass, die hiesige einmalige Naturlandschaft weiter als echten "Hotspot" für E-Mountain-Biker aus ganz Europa zu etablieren, so Geschäftsführer René Skiba. Die Region zwischen Stuttgart, Pforzheim und Karlsruhe sei aufgrund ihrer rauen Topografie prädestiniert für eine solche Veranstaltung. Anspruchsvolle Strecken, steile und lange Anstiege würden die Teilnehmer auf jeden Fall angemessen herausfordern. Überdies weise die touristische Region im Landkreis Calw viel Erfahrung im Umgang mit solchen großen Rad- und Sportveranstaltungen auf.