So steht er heute da, der Maurische Pavillon im Bad Wildbader Kurpark, der 1875 in diesem an ganz anderer Stelle errichtet wurde. Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimatgeschichte: Maurischer Pavillon mit glänzender Kuppel

Bad Wildbad. Der 1875 entstandene Maurische Pavillon im Bad Wildbader Kurpark zieht mit seiner golden glänzenden Kuppel die Blicke auf sich. Von der Enz her betrachtet steht er etwas erhöht unterhalb der Kernerstraße. Aber erst seit rund einem halben Jahrhundert: Sein ursprünglicher Platz war ab 1875 beim Försterhaus, dem späteren und inzwischen aufgelösten staatlichen Forstamt an der Olgastraße gegenüber der Einmündung der Hohenackerstraße.

In der Wasseralfinger Hütte waren 1875 die gusseisernen Teile im Zusammenhang mit Aufträgen für die Wilhelma "verfügbar", was vielleicht auch mit "übrig" übersetzt werden kann. Auf alle Fälle wurde der Pavillon in der Zeit des württembergischen Königreichs im Zusammenhang mit einer zwischen 1869 und 1875 erfolgten gärtnerischen Gestaltung der Anlage zwischen Försterhaus und Kurtheater als Teil des Kurparks errichtet. Der Stuttgarter Landschaftsgärtner Wagner hatte die Pläne dazu entworfen.

Eine lockere Bepflanzung mit Laubbäumen und Büschen wurde durch Ruhebänke, Sonnenschirme und Kleinbauten ergänzt, die ein dichtes Wegenetz verband. Der für diese Gegend ungewöhnliche Pavillon schloss die Gestaltung dieses Bereiches ab. Dem kleinen Bau ist bis heute sein Alter nicht anzusehen, und er ist von außen wie innen betrachtenswert.

Filigrane Gitter

Das fundierte historische Werk "Wildbad – Die Chronik einer Kurstadt als Baugeschichte" von Thomas Eckhard Föhl aus dem Jahr 1988 beschreibt den am ursprünglichen Platz auf einem zehn auf vier Meter großen, über Treppen zugänglichen Sockel platzierten Pavillon wie folgt: "Vier flache und abgewinkelte Stützlamellen trugen ein Zeltdach mit floraler Rankenumrandung. Eine Zwiebelförmige Kuppel, vergoldet und mit blauen Sternen verziert, gipfelte in einem Halbmondemblem. Die Gesamthöhe von Pavillon und Sockel betrug rund elf Meter. Filigrane Gitter umrahmten sowohl den Pavillon als auch die Plattform."