Sandra Erben, Sebastian und Martin Schaible, Jörn Hinrichsen, Christa Schaible und Klaus Mack (von links) stellten sich zum Gruppenbild auf. Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder-Bote

Polizeiposten-Leiter Schaible freut sich jetzt auf den Ruhestand

Von Götz Bechtle

Bad Wildbad. Zahlreiche Gäste, Kollegen, Freunde, Familienangehörige sowie die Bürgermeister des Oberen Enztals folgten der Einladung von Martin Schaible, Erster Polizeihauptkommissar und Leiter des Polizeipostens Bad Wildbad. Feierte er doch seinen Abschied aus dem Berufsleben.

Ende Februar wird er den Polizeidienst quittieren, dem er mehr als 43 Jahre angehörte – 9310 Arbeitstage, wie er selbst in seiner Begrüßung meinte. Gerne sei er bei der Polizei gewesen, freue sich aber jetzt auch auf den Ruhestand.

Martin Schaible, 1954 in Dobel geboren, wurde ab September 1971 bei der Bereitschaftspolizei in Bruchsal ausgebildet. Nach Absolvierung des sich direkt anschließenden Fachlehrgangs in Karlsruhe-Durlach erfolgte im Februar 1974 die Versetzung in den Polizeieinzeldienst "mit viel theoretischem Wissen, aber keinerlei praktischer Erfahrung" (Schaible) beim damaligen Polizeirevier Wildbad. Dieses befand sich noch in der ehemaligen "Polizeiwache" Ecke Rathausgasse/Uhlandstraße.

Zwei Jahre später wurde er nach Bad Herrenalb versetzt, wo er seine Tätigkeit als Polizeihundeführer begann, was ihm viel Spaß machte. Weitere zwei Jahre später erhielt er die Zulassung zum gehobenen Dienst mit dem zweijährigen Studium an der Polizeifachhochschule in Villingen-Schwenningen sowie dem Zugführerlehrgang.

Als Dienstgruppenleiter bei der Polizeidirektion Calw war er anschließend dem Sachgebiet Einsatz zugeordnet. Außerdem war er Vertreter des Sachbearbeiters Öffentlichkeitsarbeit, Schießausbilder, Zugführer, Kommissar vom Dienst und für den Sport sowie die Ausbildung der Polizeifreiwilligen zuständig. 2006 erfolgte die Versetzung des Ersten Polizeihauptkommissars zum Postenführer nach Bad Wildbad, wo er bis jetzt tätig ist.

Schaible lobte rückblickend die gute Zusammenarbeit mit seinen Kollegen, aber auch mit den Behörden.

"Ein Mann im Ruhestand wird zum Vollzeitjob für seine Ehefrau", meinte schmunzelnd Polizeioberrat Jörn Hinrichsen in seiner Laudatio auf Schaible und freute sich besonders über die Anwesenheit von Ehefrau Christa sowie Schaibles Kindern Sandra und Sebastian.

Die zahlreichen anwesenden Kollegen bedeuteten nicht nur den Respekt für den scheidenden Leiter des Polizeipostens Bad Wildbad, sondern auch die Verbundenheit mit der Polizei und der Person Martin Schaible. Hinrichsen machte deutlich, dass die Übernahme des Amts eines Dienststellenleiters mit einer sehr hohen Verantwortung verbunden sei. Im Namen der Mitarbeiter des Polizeireviers Calw wünschte Hinrichsen dem Scheidenden gute Gesundheit für den neuen Lebensabschnitt und viele erfüllte Jahre. Als Dankeschön des Landes überreichte er die Dankesurkunde sowie ein Geschenk der Kollegen des Postens Bad Wildbad.

Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit Schaibles mit der Stadt sowie den Gemeinden des Oberen Enztals – vertreten durch Bürgermeister Holger Buchelt (Höfen) und Bürgermeisterin Petra Nych (Enzklösterle) – lobte Bad Wildbads Schultes Klaus Mack, denn man habe stets Hand in Hand und an der Sache orientiert gearbeitet. Die Bilder aus den Krimis, so Mack, seien erheblich anders als die Wirklichkeit des Polizeiberufs: "Sie haben eine wichtige Arbeit geleistet, indem Sie unseren Bürgern beigestanden sind und für Ihre Sicherheit gesorgt haben." Andere aus Notlagen zu befreien, Helfer zu sein, dem Gesetz Gehör zu verschaffen sei eine Aufgabe, die für eine Gesellschaft unverzichtbar sei. Mit dem Wunsch auf eine gute Zeit im Ruhestand überreichte er als Geschenk der Stadt Karten für eine Open-Air-Vorpremiere eines "Tatorts".

Sicher der Älteste unter den Kollegen war Bruno Ayasse (88), der es sich nicht hatte nehmen lassen, zur Verabschiedung seines früheren Kollegen zu kommen. Auch er, so Ayasse, in seiner kleinen Ansprache, habe in Wildbad seine Polizeilaufbahn begonnen und nach etlichen Veränderungen und Reformen hier wieder beschlossen. Ayasse würdigte ebenso die Arbeit des neuen Pensionärs mit einem Geschenk. Sozusagen als Abschiedsgeschenk hatte Schaible seine Kollegen, seine Familie und seine Freunde zum festlichen Mittagsmahl im "Auerhahn" eingeladen. Dass hierbei so allerhand Erinnerungen aufgefrischt wurden, ist selbstverständlich.