Bei der Abteilungshauptversammlung wurde Oberbrandmeister Gerhard Schwerdtle (Mitte) in die Alterswehr verabschiedet und Oberlöschmeister Jens Eitel (rechts) für seinen 25-jährigen aktiven Feuerwehrdienst geehrt. Links Abteilungskommandant Alfred Etzel jun. Foto: Ziegelbauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Abteilungsversammlung: Feuerwehr blickt auf vergangenes Jahr zurück / Nachwuchs macht Sorgen

Bad Wildbad. "Im Jahr 2016 mussten wir zehn Einsätze mehr ableisten als im Jahr zuvor. Ansonsten war es aber ein ganz normales Jahr ohne größere herausragende Einsätze", eröffnete der Wildbader Feuerwehr-Abteilungskommandant Alfred Etzel jun. seinen Bericht bei der Abteilungshauptversammlung im Lehrsaal des Feuerwehrhauses.

Seinen weiteren Ausführungen zufolge hat die Feuerwehrabteilung Wildbad einen Mannschaftsstand von 45 Einsatzkräften mit einem Durchschnittsalter von 38,6 Jahren, davon fünf Frauen. Hinzu kommen fünf Tageseinsatzkräfte. Drei Austritte aus der Wehr und zwei Übergänge in die Alterswehr konnten mit den Eintritten von Steffen Fischer, Thorsten Maag, Botond Bouzogany und Raymond Lassek fast kompensiert werden.

Etzel bedauerte, dass die von der Stadtverwaltung zusammen mit der Feuerwehr im vergangenen Jahr gestartete Werbekampagne für die Abteilung Wildbad noch keinen Erfolg hatte. Insbesondere unter dem Aspekt, dass in den nächsten fünf bis acht Jahren einige ältere Feuerwehrkameraden in Führungspositionen altersbedingt aus dem aktiven Dienst ausscheiden werden. Seine Bitte an die Mitglieder war deshalb, sich verstärkt um Nachwuchskräfte zu bemühen. "Denn nur durch neue Kameraden und durch Übertritte aus der Jugendfeuerwehr hat die Abteilung Wildbad über Jahre hinaus eine Zukunft!", so der Appell des Abteilungskommandanten.

Im vergangenen Jahr absolvierten die Feuerwehrangehörigen 19 Unterrichts- und Übungsabende sowie drei Sonderübungen mit einem zeitlichen Einsatz von 1300 Stunden. In diesem Zusammenhang wünschte sich Etzel einen intensiveren Übungsbesuch, sei man doch nur mit vielen Übungen für die unterschiedlichsten Einsätze optimal gerüstet. 18 Feuerwehrangehörige nahmen an Fortbildungslehrgängen und an Unterweisungen bei der Albtal-Verkehrsgesellschaft teil.

17 Brände bekämpft, zehn Menschen gerettet

Insgesamt waren im vergangenen Jahr 180 (2015: 170) Einsätze mit 1896 (2015: 2027) Einsatzstunden abzuwickeln, Wobei der erste Einsatz am 1. Januar und der letzte am 31. Dezember 2016 angefallen sind. Hinzu kamen noch etwa 1200 Stunden für Arbeitseinsätze. Die 180 Einsätze teilen sich auf in 17 Brände, 57 Hilfeleistungen mit insgesamt zehn geretteten Personen, in 50 Brandmeldealarme, davon 47 Fehlalarme über Brandmeldeanlagen, 40 Brandsicherheitswachen, in zwölf sonstige Einsätze und in vier Fehlalarme.

Erstmals im vergangenen Jahr gab es einen Atemschutz-Workshop im Ludwig-Uhland-Stift auch für die Abteilungswehren Aichelberg/Hünerberg/Meistern, Calmbach und Sprollenhaus/Nonnenmiß sowie für die Feuerwehren Enzklösterle und Höfen. Weitere Aktivitäten waren die jährliche Weiterbildung der Atemschutzgeräteträger, Brandschutzerziehungen der vierten Klassen der Wilhelmschule sowie von Vorschulkindern der beiden Wildbader Kindergärten, der erstmalige Besuch der Kleinkindgruppen im Feuerwehrhaus, die Mitarbeit bei der Maibaumaufstellung, das Herbstfest mit einer erstmaligen "Lösch-Gaudi" und der zweitägige Jahresausflug mit dem Weltkulturerbe "Völklinger Hütte" und Saarbrücken als Ziel.

Als neue Schriftführerin der Abteilungswehr ging Alexandra Göschl auf die Ereignisse im Jahresablauf ein. In Vertretung von Wolfgang Barchet erstattete Dietmar Rau den Kassenbericht. Marcus Fischer als Kassenprüfer zusammen mit Alexandra Göschl bestätigte eine vorbildliche Kassenführung, so dass auf Antrag von Bürgermeister Klaus Mack die Feuerwehrangehörigen einstimmige Entlastung erteilten. "Die Bürger der Stadt dürfen dankbar sein für das, was Sie leisten!", führte er aus und kam auf die Finanzierung neuer Feuerwehrfahrzeuge in den nächsten Jahren zu sprechen, mit der man sich auf einem guten Weg befinde. Aus der Bereitstellung der für die Feuerwehr notwendigen finanziellen Mittel spreche die Wertschätzung des Feuerwehrdienstes und des Ehrenamtes.

Mit Angeboten oder Vergünstigungen locken

Stadtbrandmeister Tido Lüdtke dankte ebenfalls für die geleistete Arbeit, ging auf die zunehmende Zahl von Einsätzen zusammen mit dem Rettungsdienst ein und sprach im Blick auf den Ablauf von Gewährleistungsfristen Mängel am und im Feuerwehrhaus an. "Damit man mit etwas locken kann", regte Dieter Günthner an, den Feuerwehrdienst beispielsweise mit freiem Eintritt in das Waldfreibad oder mit kostenfreien Bergbahnfahrten attraktiver zu machen.

Zwölf Feuerwehrangehörige durften für ihren intensiven Übungsbesuch Anerkennungsgeschenke entgegennehmen. Grußworte kamen vom stellvertretenden Calmbacher Abteilungskommandant Oliver Eder, von Polizeihauptkommissar Fredy Pfeiffer als Leiter des Bad Wildbader Polizeipostens und vom Höfener Feuerwehrkommandant Thomas Braune.