Das Plakat der 1933 gedrehten Filmrarität "Das Kalte Herz" hat KiWi-Betreiber Joachim Wossidlo bereits in den Händen, der Film selbst wird jedoch erst im Februar des nächsten Jahres gezeigt. Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder-Bote

Kino: Freundeskreis erfreut über Vermietungen / Echte Feuerzangenbowle

Absolut zeitnah, so Joachim Wossidlo, der Betreiber des KiWi (Kino in Wildbad), kommen neue Filme in das kleine Kino im Forum König-Karls-Bad. Und schaut man auf die demnächst geplanten Filme, so muss man ihm Recht geben.

Bad Wildbad. Im Treffen des Freundeskreises KiWi wurde das Programm für Dezember vorgestellt. Höhepunkte sind dabei ein Woody-Allen-Streifens, der in diesem Monat bereits im KiWi laufende Film "Das Kalte Herz" und als i-Tüpfelchen der 1943/44 gedrehte Film "Die Feuerzangenbowle" mit Heinz Rühmann. Vor der Vorführung am 3. Dezember ab 17 Uhr im Zusammenhang mit dem dreitägigen "Winterzauber" kann man sich selbst durch "nor einen wenzegen Schlock" echte Feuerzangenbowle in die Schulzeit um 1900 hineindenken. Bei dieser Veranstaltung kann man zudem Filmplakate in verschiedenen Formaten erwerben. Beim Kauf mehrerer Kino-Gutscheine gibt es diese sogar gratis.

Überaus erfolgreich war das erste "Film&Frühstück" im Oktober, das nächste wird am kommenden Sonntag, 13. November, ab 10.30 Uhr stattfinden. Eine Anmeldung ist unter Telefon 07081/1 02 80 notwendig. Sie beinhaltet eine Platzreservierung. Gefrühstückt wird im Café Melange, vorgeführt wird anschließend im Kino "Ein Mann namens Ove".

Bereits mehrere Male ist inzwischen das Kino für eigene Veranstaltungen (geschlossene Gesellschaft) und Filmvorführungen gemietet worden, was die Mitglieder unter dem Vorsitz von Frank Rieg erfreut zur Kenntnis nahmen. Eine Reihe von Sonderveranstaltungen in Kooperation mit verschiedenen Gruppierungen (Hospizdienst, Seniorenrat, Volkshochschule) sowie Aufführungen gemeinsam mit dem "Festi-wall für ein friedliches Miteinander" fanden und finden in den Monaten Oktober und November statt.

Besonderer Film

Eine Besonderheit ist der 1933 gedrehte Propagandafilm "Hitlerjunge Quex," am morgigen Donnerstag, 17. November, und in einer Schülervorstellung am 18. November vormittags.

Da der Film nur "unter Vorbehalt" gezeigt werden darf, findet eine Einführung sowie ein Filmgespräch mit Horst Walter vom Institut für Kino und Filmkultur statt.

"Das Kalte Herz" ist bereits in früheren Jahren mehrfach verfilmt worden. Eine Überraschung erlebte der Schweizer Historiker Raff Furi. In einer Dokumentation um den Schweizer Regisseur Franz Schnyder stieß er auf Stummfilmreste aus den Jahren 1932 / 33, in denen Franz Schnyder die Titelrolle des Kohlenmunk-Peter spielt. Rund zwei Jahre lang wurden nun diese Filmreste überarbeitet, sodass der Stummfilm digital wiederhergestellt werden konnte – untermalt mit Musik von Robert Israel. Anfang November wurde dieses Remake erstmals in Deutschland gezeigt, Spielort war in Berlin.

Das Bad Wildbader Filmpublikum darf sich darauf freuen, dass dieser Film im Februar 2017 im KiWi gezeigt wird. Beurteilung der Fachleute: "Inhaltlich hält sich dieser Film (von 1933) in seiner ursprünglichen Fassung viel mehr an die Originalerzählung von Wilhelm Hauff als die späteren Verfilmungen."