Landrat Helmut Riegger, Landesminister Alexander Bonde und Geschäftsführer Andreas Gaupp sind sich einig: Wasser ist ein wertvolles Gut. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Mineralbrunnen GmbH eröffnet Eventraum / Virtuelle Betriebsführung / Minister Bonde kritisiert Fracking

Von Ralf Klormann

Bad Teinach-Zavelstein. Wie kommt das Wasser eigentlich in die Sprudelflasche? Und wo kommt es her? Die Bad Teinacher Mineralbrunnen GmbH kann – und will – solche Fragen ganz genau beantworten. Nicht zuletzt aus diesem Grund richtete das Unternehmen nun vor Ort einen Show- und Eventraum ein, der gestern vor einem illustren Publikum eingeweiht wurde.

Neben Bürgermeister Markus Wendel waren auch der Calwer OB Ralf Eggert, Landrat Helmut Riegger und sogar Alexander Bonde, der Landesminister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, zur Eröffnung erschienen.

Nagelneue Fußböden, Beleuchtung, eine hochmoderne Hifi-Anlage, Tische, Stühle und sogar eine Küche warteten im neu gestalteten Bereich auf die Besucher. Künftig soll der Raum nicht nur für Informationsveranstaltungen für Gäste, Schüler oder Touristen, sondern beispielsweise auch für Schulungen genutzt werden. Eine Führung durch die Produktionshalle ist aus hygienischen Gründen hingegen nicht mehr möglich. Auch deswegen war der Bereich eingerichtet worden.

Den Höhepunkt der Einweihung stellte jedoch ein 3D-Film dar, der unter anderem das Werk vorstellen und zudem Aufschluss über die eingangs genannten Fragen geben soll. "Oder wie wir sagen: Es ist eine Betriebsführung zwei Punkt null", erläuterte der Geschäftsführer des Unternehmens, Andreas Gaupp, scherzhaft.

Die Gäste verfolgten dabei interessiert den Weg des Wassers, von den Quellen über die Produktion der Flaschen und die Abfüllung bis hin zur Auslieferung des fertigen Erzeugnisses. Qualität, Regionalität und Genuss, so Gaupp, seien bei Letzterem entscheidend. Mit diesem Anspruch arbeite man aber unter anderem gegen den Trend auf dem Markt, der von Discountern geprägt sei.

Dies wusste auch Bonde zu würdigen. "Wir sind froh, dass wir Sie als Partner für das Qualitätszeichen Baden-Württemberg haben", betonte er, "denn Wasser ist wie kaum ein anderes Produkt Zeichen einer intakten Umwelt." Und in einem kritischeren Ton fügte er hinzu: "Wasser ist aber auch eine hochpolitische Frage."

Naturschatz muss gepflegt werden

Denn in diesem Zusammenhang sprach er sich ausdrücklich gegen das so genannte Fracking aus. Dieser Begriff bezeichnet eine Methode, mit der Risse in tief liegendem Gestein erzeugt werden. Dadurch soll beispielsweise dort lagerndes Gas leichter gefördert und gewonnen werden können. Wegen der europäischen Krise mit Russland sowie der damit zusammenhängenden Frage nach einer sicheren Energieversorgung hat das Fracking derzeit wieder Eingang in die politische Diskussion gefunden.

Bonde lehnt diese Methode allerdings ab. So habe Fracking in den USA die Qualität des Grundwassers beeinträchtigt. "Nur weil Putin auf der Krim mit dem Feuer spielt, dürfen wir noch lange nicht mit dem Wasser spielen", betonte der Minister. Denn Wasser sei ein Naturschatz, der gepflegt werden müsse. Deshalb sei die Öffentlichkeitsarbeit der Mineralbrunnen Teinach GmbH auch so wichtig. "Sie sensibilisieren für diese Frage", hob er hervor.

Auch Riegger ging in seiner kurzen Ansprache auf die Bedeutung des Wassers ein. So sei dieses nicht mehr nur ein simpler Durstlöscher, sondern mittlerweile sogar zum Wellnessgetränk avanciert. "Es ist ein Imagewandel in diesem Bereich gelungen", meinte der Landrat.

Er wies aber auch darauf hin, dass der Trinkwassermarkt hart umkämpft sei, nicht zuletzt wegen der starken Konkurrenz durch die Discounter. Umso mehr freute er sich, dass die Bad Teinacher Sprudelproduzenten gut aufgestellt seien. Nicht zuletzt die Regionalität des Produktes sei eine gute Voraussetzung, um sich auf dem Markt zu behaupten.