Die Helfer der Aktion "Saubere Landschaft" in Bad Teinach-Zavelstein gewannen mit ihrem Film den zweiten Preis beim AWG-Wettbewerb. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Auszeichnung für verfilmte Müll-Geschichte / Große sowie kleine Helfer bei "Saubere Landschaft" belohnt

Von Steffi Stocker

Bad Teinach-Zavelstein. Bedeutung hatte der Becher als Behälter für ein Getränk. Schnell geriet er aber in Vergessenheit und landete achtlos als Müll am Straßenrand. Am Ende allerdings wurde der Becher zu einem Filmstar.

Und das nicht nur zwischen rivalisierenden Gruppen, die Müll sammelten. Der Flüssigkeit spendende Behälter verlor seine eigentliche Bedeutung, als die Besitzerin ihren Herzallerliebsten begrüßte. Auf dem Autodach vergessen, purzelte der Becher ins Gestrüpp.

Etliche Wochen fristete er dort sein Dasein, ehe Kinderhände ihn auf den Weg zum Filmstar brachten. Doch das geschah eher unvermittelt. Eigentlich war die Laufbahn in Richtung Verbrennungsanlage vorgezeichnet. Zwar blieb dem Becher dieses Schicksal nicht erspart. Doch der Untergang geschah quasi im Rampenlicht, zumal er mit seinem Dasein für den Sieg einer Gruppe Müllsammler gesorgt hatte, die im Wettstreit darüber stand, wer mehr Müllgewicht auf die Waage brachte.

Die verfilmte Geschichte um den Becher bescherte den Helfern der Aktion "Saubere Landschaft" in Bad Teinach-Zavelstein einen zweiten Preis. Ausgeschrieben hatte den Filmwettbewerb die Abfallwirtschaft Landkreis Calw GmbH (AWG). "Die Entscheidung war äußerst knapp, der Film war ein toller Beitrag", sagte Helge Jesse, Leiter der Abfallberatung bei der AWG. Demnach teilten sich jeweils zwei Filme den ersten und den zweiten Platz des Wettbewerbs mit reger Resonanz aus den Reihen von rund 30 Gruppen mit bis zu 3500 Teilnehmern bei der Aktion "Saubere Landschaft". "Nach jedem Winter machen die teils langjährigen Akteure unser Städtle wieder fit", so Bürgermeister Markus Wendel zur Bedeutung der Aktion für die Stadt. Ganze Familienverbände, Vereine und Organisationen mit Teilnehmern im Alter von drei bis 80 Jahren seien um das saubere Erscheinungsbild auch in der Umgebung der Stadt bemüht. "Der Preis ist deshalb auch eine Anerkennung für dieses jährliche Engagement", so Wendel.

In bewährter Form war Robert Roller der Regisseur für den knapp dreiminütigen Streifen um den Becher. "Ich war sofort begeistert von der Idee, aber wir haben um jede Sekunde gekämpft", berichtete der Revierförster vom Schneiden des vorliegenden Filmmaterials mit einer Länge von 15 Minuten, das Wolfgang Hellmich zusammengetragen hatte. Denn Rollers Anspruch war, eine abgerundete Geschichte um den Becher zu erhalten. Der Kampf um die Filmminuten wurde nicht nur mit einer aussagekräftigen Filmklappe, sondern auch mit einem Preisgeld in Höhe von 300 Euro belohnt.