Aus dem Löschteich musste Wasser geschöpft werden. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Jugendfeuerwehr in Bad Teinach-Zavelstein ist erwachsen / Sternfahrt anlässlich des 18. Geburtstags / Besondere Aufgaben an Stationen

(sst). Im zweiwöchigen Rhythmus treffen sich Jugendliche ab zehn Jahren montags im Feuerwehrmagazin Rötenbach. Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr werden dafür in den jeweiligen Stadtteilen abgeholt und nach Übungsende wieder nach Hause gebracht. Zurzeit bilden 16 Jugendliche, darunter drei Mädchen, den Nachwuchs der Brandschutzkräfte.

Von Steffi Stocker

Bad Teinach-Zavelstein. In den meisten Fällen generieren die Feuerwehren im Land weitere Kameraden in den Jugendfeuerwehren. Erwachsen wird in diesem Jahr der Nachwuchs der Brandschutzkräfte in Bad Teinach-Zavelstein.

Den 18. Geburtstag feierten die Mädchen und Jungen mit ihren Pendants aus anderen Gemeinden des Kreises Calw in Form einer Sternfahrt. Deshalb waren am Samstagvormittag im gesamten Stadtgebiet Stationen anzufahren, bei denen man unter anderem mit Feuerwehrgerät Aufgaben erfüllen musste. Beispielsweise galt es in Kentheim herauszufinden, wie viele B-Schläuche aneinandergekoppelt werden müssten, um vom Brunnen an der Ortsdurchfahrt bis hinauf in den Rötelbachweg eine Leitung zu legen. Zur Verfügung stand den Jugendlichen nur ein Schlauch.

Löschen anno dazumal stand indessen in Sommenhardt an. Mittels Schubkarre und Eimer galt es, aus dem Feuerlöschteich Wasser zu einer Kübelspritze zu transportieren. Der Weg war mit Brücken ausgelegt, die vorsichtige Fahrweise erforderten, damit das Wasser nicht überschwappte. Mit dem zur Verfügung stehenden Wasserstrahl mussten Tennisbälle auf Pylonen getroffen werden. Da wurde so mancher Betreuer, der die Bälle wieder auflegte, ordentlich nass. Bei den vorherrschenden Temperaturen gleichwohl eine willkommene Abkühlung. Geschick mussten die Nachwuchskräfte auch in Bad Teinach zeigen, wenn sie mit dem Kettcar über Brücken und durch einen Slalomparcours fuhren – der Beifahrer musste während dessen einen kleinen Ball auf einem Löffel balancieren.

Auch Beobachtungsgabe war gefragt. Der Aufgabenkatalog, den die Betreuer des Geburtstagskindes ausgearbeitet hatten, fragte nach Gegebenheiten sowohl historischer, als auch baulicher Aspekte. "Sie können alle vor Ort beantwortet werden", bemerkte Bernd Lechler, Jugendleiter der Jugendfeuerwehr Bad Teinach-Zavelstein.

Bei ihm hatten sich elf Gruppen mit 71 Teilnehmern aus sechs Nachwuchswehren angemeldet, die Bürgermeister Markus Wendel begrüßte. Dabei äußerte er den Stolz der Gemeinde, in den Jugendlichen die Einsatzkräfte der Zukunft zu wissen.

Immerhin ein Drittel der bisher 99 Jugendlichen, die in den zurückliegenden Jahren in der Nachwuchswehr ausgebildet wurden, wechselten in die Einsatzabteilungen. Nach einem Intermezzo der Jugend 1979 bei der Abteilung Bad Teinach wurde die Nachwuchsabteilung für die Gesamtwehr 1997 gegründet.

"Wir wissen nicht, wie lange es die erste Initiative gab, aber der damalige Kommandant Siegfried Grossmann und der Ausschuss regten die Gründung an", so Lechler. Nachdem er sowie Willy Müller, Detlef Lutz, Sascha Wohlgemuth und Klaus Roller sich für die Aufgaben als Betreuer hatten ausbilden lassen, startete die Jugendfeuerwehr mit 24 Mitgliedern unter Leitung von Müller.

"Auch der damalige Bürgermeister Werner Krauss hatte die Gründung vorangetrieben", erinnerte sich Lechler.

Durch Ausstattung und finanzielle Unterstützung weiß die Nachwuchsabteilung um den Rückhalt von Verwaltung und Gemeinderat. "Den größten Anteil haben aber die Betreuer über all die Jahre und etliche Helfer im Hintergrund, ohne die vieles von unseren Aktionen nicht möglich wäre", unterstrich Lechler die altersgerechte Ausbildung. Diese beinhaltet seit einem Jahr auch die Kooperation mit den Einsatzabteilungen bei deren Übungen.

Ebenso stehen gemeinsame Freizeitaktivitäten auf dem Plan.

Seit zehn Jahren hat die Jugendfeuerwehr ihr Domizil im Rötenbacher Gerätehaus. Bernd Lechler und sein Stellvertreter Jürgen Schwämmle können mit Pascal und René Wohlgemuth, Verena und Martin Schwämmle, Markus Günther, Sebastian Häusler, Tobias Weinmann und Alexander Keck auf ein engagiertes Betreuerteam zählen.