ABC-Soldaten bei einer Dekontamination. Foto: Bundeswehr Foto: Schwarzwälder-Bote

Bundeswehr: ABC-Abwehrbataillon 750 "Baden" vertieft Kooperation mit Kollegen aus anderen Ländern

Eine großflächige Übung der Bundeswehr findet noch bis Ende des Monats in Teilen Baden-Württembergs statt. Zu dem Gebiet gehören auch die Orte des Teinachtals.

Bad Teinach-Zavelstein/Neubulach/Neuweiler. Auf einer Fläche von 210 mal 160 Kilometern üben Soldaten verschiedener Länder und vertiefen ihre Zusammenarbeit. "Das Gebiet erstreckt sich vom Bodensee nach Bayern und bis in den Schwarzwald", teilt Andreas Steffan, Sprecher der Bundeswehr in Baden-Württemberg auf Anfrage unserer Zeitung mit. Teil davon ist auch das Teinachtal mit seinen Orten Bad Teinach-Zavelstein, Neubulach sowie Neuweiler.

Wer übt

Das ABC-Abwehrbataillon 750 "Baden", stationiert in Bruchsal, übt verschiedene Verfahren aus ihrem Aufgabenbereich. Zusammen mit 200 internationalen Teilnehmern, unter anderem aus den Niederlanden, Dänemark und den Vereinigten Staaten von Amerika, vertiefen rund 600 deutsche Soldaten die Zusammenarbeit, wie Andreas Steffan erklärt.

Aufgabenbereich

Der Aufgabenbereich des ABC-Abwehrbataillons 750 "Baden" umfasst die Unterstützung anderer Großverbände, insbesondere die Stabilisierungskräfte bei der Abwehr von Wirkungen atomarer, biologischer und chemischer Kampfmittel. Dazu gehören Aufklärung bei atomaren und chemischen Waffen, Probenahmen bei biologischen Waffen, Dekontamination, Wasseraufbereitung und Wetterbeobachtung. Außerdem können die Soldaten des Bataillons bei Brandbekämpfung, Retten und Bergen, Wassertransport sowie Hygienemaßnahmen eingesetzt werden. Das ABC-Abwehrbataillon aus Bruchsal kam zum Beispiel auch schon bei der Flüchtlingshilfe zum Einsatz, berichtet der Bundeswehr-Sprecher. Dabei bauten sie sanitäre Anlagen in einer Halle in Stuttgart auf. Auch bei Vorfällen wie zum Beispiel die Geflügelpest in Norddeutschland vor ein paar Jahren können sie ebenfalls zum Einsatz kommen.

Inhalt der Übung

"Es steht vor allem die internationale militärische Zusammenarbeit im Mittelpunkt dieser Übung", erklärt Steffan. So werden zum Beispiel Entseuchungspunkte übungsweise auf- und abgebaut. Besonders die unterschiedlichen Ausrüstungen der verschiedenen Armeen sollen dabei berücksichtigt werden. Außerdem wird mit den verschiedenen Komponenten der Laster zum Beispiel für die Entseuchung von Mensch und Fahrzeug gearbeitet.

Wo geübt wird

In diesem Fall handelt es sich um eine freilaufende Übung. Dabei erhält der Kompanie-Chef einen Auftrag, den er innerhalb einer vorgegeben Fläche erfüllen soll. Diese kundschaftet er aus und legt fest, wo die Übung statt findet. Handelt es sich dabei um ein Gebiet, dass im kommunalen oder privaten Besitz ist, wird alles im Vorfeld mit der Gemeinde, beziehungsweise dem Grundstücksbesitzer besprochen.

Verhalten als Zivilist

"Nach Möglichkeit sollten Militärkolonnen nicht überholt werden", rät der Bundeswehr-Sprecher. Vor allem sollte man nicht zwischen zwei Laster geraten, denn das birgt Risiken, sollte man übersehen werden. "Wer auf eine übende Truppe trifft sollte sie nicht im taktischen Geschick stören", erklärt Steffan. In einer Pause könne man aber durchaus einmal zu den Soldaten hingehen und sich mit ihnen unterhalten, oft seien diese sogar bereit zu erklären, was sie bei der Übung genau machen. Ansonsten müsse nichts weiter beachtet werden.

Gefahrenpotenzial

Von solchen Übungen gehe keine Gefahr für Zivilisten aus, da ohne scharfe Munition geübt wird. Das wiederum werde nur auf dem Übungsplatz gemacht, sagt Steffan. Es werde des Weiteren nichts gesprengt und es gebe auch keine Straßensperrungen.