Konzert: Echt schwäbische Anekdoten sowie Ohrwurm-Melodien / Band von Ostalb trifft den Nerv
Sie schwätzen nicht nur wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, "Herrn Stumpfes Zieh & Zupf Kapelle" musiziert auch so. Damit trafen die Akteure bei ihrem Konzert im Konsul-Niethammer-Kulturzentrum (KoNi) den Nerv ihres Publikums.
Bad Teinach-Zavelstein. Die Kultband von der Ostalb machte im Rahmen ihrer "Welttournee" im KoNi in Bad Teinach-Zavelstein Halt. Mit Ohrwurm-Melodien und frechem Witz, vor allem aber mit vielseitigen musikalischen Einlagen eroberten die Musiker die Herzen des Publikums im Sturm. Schon die Ansammlung der Instrumente auf der Bühne vor Beginn des Konzerts versprach eine große Klangvielfalt.
Dialekt und regionaler Bezug verleihen ganz eigenen Charme
Ganz nach Opas Devise "Heut nemme – ond morga net glei" präsentierten Benny Banano, Manfred "Manne" Arold, Marcel "Selle" Hafner und Michael "Flex" Flechsler im Schein von Opas Stubenlampe einen Streifzug durch ihr Repertoire, das sie sich in den vergangenen 25 Jahren erarbeitet haben.
Beispielsweise mündete die tägliche Maloche am Band von Daimler in der Idee "Pack dei Sach und weg von hier" – was dann wegen der Familie doch nur ein verwegener Gedanke geblieben ist.
Zwar kennt die deutsche Liedgeschichte derlei Inhalt, erinnert sie doch an Udo Jürgens "Ich war noch niemals in New York". Aber sowohl Dialekt, als auch der regionale Bezug verliehen der Darstellung einen ganz eigenen Charme.
Echt schwäbisch waren die Anekdoten, die das Quartett dem Publikum voller Komik nicht einfach nur ans Herz legte. Vielmehr machten die Musiker die Besucher zu Leidensgenossen, wenn sie unter anderem an das Geräteturnen früherer Tage erinnerten.
Etliche schmerzhafte Erlebnisse und eine verpönte Sportkleidung haben deshalb "Manne" dazu verleitet, der Schwerkraft nachzugeben und das Sofa zu beehren – ehe er "Kung-Fu-Feigling" für sich entdeckte. Und was ein echter Schwabe ist, der frotzelt auch gerne, wie Benny Banano am eigenen Leib erfuhr. Als "cooler Trompeter" erhielt er sogar einen speziellen Stuhl.
In dem Song auf die Melodie von "Smooth Operator" (Sade) zogen die Musiker ordentlich vom Leder. Launig, humorvoll, zuweilen tiefsinnig und immer mit einer Portion Witz boten "Stumpfes", wie sie liebevoll von Fans genannt werden, einen kurzweiligen Abend.
Da der Schwabe an sich bei Reisen – oder eben auf Tournee – auch für die Rast gewappnet ist, hatten die Akteure natürlich ihr Vesper mitgebracht. Großzügig teilten sie die Wurstbrote mit dem Publikum. "In das Butterbrotpapier kann ich morgen gleich mein Wegvesper für die Wanderung einschlagen", schmunzelte ein Besucher echt schwäbischer Natur.
Schon zur Pause freute sich Bürgermeister Markus Wendel über den gelungenen kulturellen Auftakt des Stadtjubiläums, das Zavelstein heuer feiert. Schon im Vorfeld des Konzertes war die Veranstaltung ausverkauft.
