Service im Café ersetzt Unterrichtszeit

Bad Teinach-Zavelstein. Im Café Bohne des Pflegezentrums Torgasse in Calw wird Inklusion groß geschrieben. Am Konzept, die Einrichtung durch Mitarbeit von Menschen mit Behinderungen zu betreiben, beteiligt sich auch die Karl-Georg-Haldenwang-Schule (KGHS).

Einmal in der Woche übernehmen vier Jugendliche aus der Berufsschulstufe den Service. Donnerstags fällt deshalb für Andreas, Hannes, David und Janina der Unterricht am Vormittag aus. Stattdessen finden sie sich zur Mittagszeit in dem Café in der Calwer Innenstadt ein. "Schon das ist ein Ansporn, die eigene Mobilität auszubauen", stellte die begleitende Lehrerin Margot Pörtig fest.

"Ich freue mich immer auf diesen Tag. Die Schüler sind sehr interessiert und aufgeschlossen für dieses Arbeitsfeld", so die Café-Leiterin Monika Krauß. Die Verantwortliche der betreibenden "femos gemeinnützige GmbH" organisieren vor Ort die Integration in den laufenden Betrieb. Seit den Osterferien engagiert sich die Schülergruppe im Café und erhält dabei positive Rückmeldung, unter anderem von den Gästen.

Wenn der Dienst in der Torgasse beginnt, decken die Schüler zunächst die Tische ein und schalten die Geräte an. Sie bereiten Gedecke vor oder helfen in der Küche mit. Vor den Sommerferien wurde deutlich, dass sich die Jugendlichen in den Räumlichkeiten bereits gut auskennen und mit den Abläufen vertraut sind.

"Wer will, wird mit Übungen auch an den Geräten eingewiesen", ergänzte Krauß. Das Konzept des Cafés bietet den jungen Leuten mit Behinderung einen geschützten Rahmen, in dem sie ihre Fähigkeiten erkennen und ausbauen können. "Das ist eine super Ergänzung zum Training in der Schule und gleichzeitig der Brückenschlag in reale Lebensprozesse", meinte Lehrerin Sarah Teßmar.

Die von Krauß festgestellte gute Vorbildung sowie Vorbereitung geht auf den schulinternen Schlemmermarkt und den Kioskbetrieb zurück. Für die Lehrerinnen wurde die positive Entwicklung der Jugendlichen, die im Service tätig sind, in den vergangenen Monaten sichtbar.