Konzert und Kulinarik muss ohne Musik auskommen / "Jetzt erst recht" als Motto des Abends ausgerufen
Von Antje Schürner
Bad Teinach-Zavelstein. Ein außergewöhnlicher Abend hätte es am Samstag im Hotel Therme Bad Teinach werden sollen, mit Kulinarik, Konzertmusik vom Feinsten und mit Weinen aus dem Weingut Alexander Laible. Es kam aber ein wenig anders. Und das lag sicher nicht an den Gastgebern. Denn die Musiker, die angekündigten Saloniker aus Stuttgart, trafen schlichtweg nicht ein.
"Trotzdem" oder "Jetzt erst recht", hatte Christian Scheidt, der Geschäftsführer des Hotels, als Motto ausgerufen, als klar wurde, dass die Musiker nicht zu erreichen waren und ohne Erklärung dem Event fern blieben. Für die zahlreiche Gäste, die als Stammgäste begrüßt werden, zunächst keine schöne Angelegenheit. Denn die Idee, Salonmusik und ein Fünf-Gänge-Menü miteinander zu verbinden, klingt verlockend und weckt Begehrlichkeiten auf einen Abend im besonderen Ambiente und Stil.
Trotz fehlender Musiker wurde aber wie geplant mit einem Cocktail eröffnet. Im Vordergrund standen nun das Menü und die Weine des Jungwinzers Alexander Laible aus Durbach. Galant und exzellent übernahm er kurzerhand die Moderation und führte in die Geschichte seiner Weine ein. Dass mit ihm ein erfolgreicher Jungunternehmer im Saal stand, der keinerlei Starallüren zeigte, spricht neben seinen Weinen für ihn.
Vorzuweisen hat er unter anderem die DLG-Bundesweinprämierung, bei der Winzer mit Weinen und Sekte im führenden Qualitätswettbewerb ausgezeichnet werden. So wurde er vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) mit dem Bundesehrenpreis für Wein ausgezeichnet. Er ist Jungwinzer Europas des Jahres 2010. Die Liste der Titel ist lang, zu dem auch ein Weltmeistertitel für seinen Chardonnay gehört.
Mit einem Carpaccio und Tatar vom Kalb mit Olivenölmarinade und Waldkräutersalat mit Pinienkernen wurde der Reigen an Köstlichkeiten eröffnet. Dem folgten weitere Gänge, immer mit dem passenden Weinen kredenzt.
"Sie haben es mir leicht gemacht", würdigte am Ende Christian Scheidt die Leistung seines Chefkochs Thomas Kling und seines Teams. Zum Stil eines solchen Abends gehörte natürlich auch die entsprechenden Umgangsformen der Bedienung am Tisch, über die sich die Gäste mehr als zufrieden zeigten. Diese bedankten sich schließlich mit Applaus, auch wenn sie nicht alle versprochenen "Leistungen" erhielten.
