Neben etlichen Maßnahmen im Straßenbau sowie im Abwasserbereich ist auch die Renovierung der Molke in Schmieh im finanziellen Rahmen des kommenden Jahres eingeplant. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Planentwurf ohne Großprojekte / Umlagen hinterlassen Spuren / Unterhalt von Straßen sowie Abwasserkanälen

Von Steffi Stocker

Bad Teinach-Zavelstein. Der Entwurf des Haushaltsplans für die Stadt verzichtet im neunten Jahr in Folge auf eine Kreditaufnahme. Rücklagen ermöglichen die Eigenfinanzierung nicht nur im kommenden Jahr, sie sind zudem Polster für den mittelfristigen Investitionsplan.

Während für das kommende Jahr eine Entnahme aus dem städtischen Sparstrumpf in Höhe von 175 000 Euro vorgesehen ist, weist der Haushaltsplan ein Volumen von 8,5 Millionen Euro aus. Knapp 7,8 Millionen Euro entfallen dabei auf den Verwaltungshaushalt. "Zwar spiegelt sich darin immer noch die positive Konjunkturentwicklung wider, aber die gestiegenen Umlagezahlungen an den Landkreis sowie das Land hinterlassen ebenfalls ihre Spuren", so Bürgermeister Markus Wendel zu den darauf veranschlagten Beiträgen von 1,7 Millionen Euro. Das sind gegenüber dem zu Ende gehenden Jahr 20 000 Euro mehr.

Dennoch erreiche der Verwaltungshaushalt einen Überschuss von voraussichtlich 104 000 Euro. Und das, obwohl neben den Umlagen umfangreiche Unterhaltsleistungen in Gemeindestraßen und Abwasserbereich vorgesehen sind sowie alle Haushaltsbereiche finanziell gut ausgestattet seien. Außerdem werde auf die Erhöhung der Realsteuer-Hebesätze verzichtet.

"Das Jahr 2015 wird ein Jahr der Planung und Weichenstellung, muss doch zunächst eine kommunale Willensbildung erfolgen", verweist der Rathauschef auf die neue Zusammensetzung des Gemeinderats. Da der Aufbau einer angemessenen Infrastruktur zudem weitgehend abgeschlossen sei, beinhalte der Haushaltsplan keine Großprojekte und weise einen, im Vergleich zu den Vorjahren, geringeren investiven Teil aus. Beispielhaft nannte Wendel die Erneuerung des Gehwegs entlang der Landesstraße 346 oder, sofern ein Zuschuss gewährt wird, den Radweg zwischen Sommenhardt und Zavelstein. Für 60 000 Euro soll zudem die Molke in Schmieh eine Renovierung erhalten. "Die Stadt ist seit Ende März 2014 schuldenfrei und soll es auch bleiben", stellte Wendel für die Zukunft fest.

Dafür, so Rolf Berlin, äußerten immer wieder auch Gäste ihre Achtung und Anerkennung. "In dieser komfortablen Lage müssen wir die Zeit nutzen und Wege finden, auch in Zukunft unseren Haushalt positiv zu gestalten", verwies er auf zunehmende Aufgaben. Markus Kleinschmidt lenkte den Blick auf beispielsweise einen Treffpunkt für Jugend und Senioren, vor allem aber die Breitbandversorgung. "Es sollte geprüft werden, ob für uns ein Zweckverband richtig ist, oder ob wir unter Umständen den Vorteil unserer Schuldenfreiheit einsetzen." Wendel äußerte sich dazu: "Wir müssen die Situation des Agierenkönnens beibehalten und nicht dahin kommen, reagieren zu müssen."