Jiri Hönes beleuchtet Karl Doll sowie sein Werk / Er war zwischen 1872 und 1879 Bezirkschef

Von Hans Schabert

Bad Teinach-Zavelstein. Es ist kein Zufall, dass Jiri Hönes mit seinem Vhs-Vortrag über den Calwer Oberamtmann Karl Doll (1834-1910) am Freitag, 9. Oktober, nach Bad Teinach kommt. Er hat auch als Autor und Dichter bedeutende Spuren über das Teinachtal hinterlassen.

Hönes hat das Leben und Wirken Dolls erforscht. In dem vom Kreisarchiv 2014 herausgegebenen und von der Raiffeisenbank im Kreis Calw geförderten Buch "Tief unten zieht die grüne Nagoldwelle – Karl Doll" mit Sagen und Sonetten sowie über Leben und Werk des von 1872 bis 1879 in Calw tätigen, hat er dessen Wirken als Blick in jene Zeit festgehalten. "Ein Diadem auf grünem Sammetkissen", so pries Doll um 1874 das Städtchen Zavelstein.

Er befasste sich auch mit volkskundlichen Forschungen. In Gedichten über den Nordschwarzwald wie Teinach, Zavelstein oder Kirchlein zu Kentheim, setzte er eindrucksvoll die Vergangenheit und seine Gegenwart in Kontrast: Hier das romanische Kirchlein, eins der ältesten von allen, dort die Eisenbahn, deren Dampfsignale schallen. In seiner Sagensammlung findet sich manche Teinacher Volkserzählung, die Quellsage oder der Husarensprung.

Die bekannte Sage vom Schlänglein zu Waldeck hat er zu einer Ballade im Stil des der Schwäbischen Dichterschule zugerechneten Gustav Schwab (1752-1850) verarbeitet. Als begeisterter Lateiner hat Karl Doll die lateinischen Verse des früheren Zavelsteiner Pfarrers Karl Philipp Friedrich Kurrer aus dem 18. Jahrhundert ins Deutsche übersetzt. Das lange Gedicht "Vom Wald und seinem Flachse" ist eine der Übersetzungen, die das Leben im Schwarzwald mit jenem im benachbarten Gäu vergleicht.

Wer Einblick in das Schaffen Dolls gewinnen möchte, sollte den am 9. Oktober im Festsaal des Restaurants Lamm in Bad Teinach ab 19.30 Uhr stattfindenden Vortrag nicht versäumen. Es wird der biografische Werdegang des sechseinhalb Jahre am Calwer Marktplatz wirkenden Mannes geschildert. Der Eintritt beträgt sechs Euro; Anmeldung ist nicht erforderlich.