Am Unterflurhydranten im geöffneten Schacht installierten die Jugendlichen ein Standrohr für die notwendige Wasserversorgung des Löschangriffs. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr: Jungen und Mädchen absolvieren erste Stufe der Jugendflamme / Theoretische und praktische Fähigkeiten demonstriert

Bad Teinach-Zavelstein. Was den aktiven Feuerwehrleuten das Leistungsabzeichen ist, das ist der Jugendfeuerwehr die Jugendflamme. Sieben Brandschutzkräfte von morgen stellten sich der Prüfung für die erste Stufe.

"Wir haben das ganze Jahr geübt", sagte der Leiter der Jugendfeuerwehr Bad Teinach-Zavelstein, Bernd Lechler – und war dementsprechend optimistisch. Zusammen mit einem fünfköpfigen Betreuerteam führte er die Prüfung durch. Die Kriterien sind vom Dachverband Deutsche Jugendfeuerwehr vorgegeben.

So wurde unter anderem abgefragt, wie sich ein Notruf zusammensetzt, also beispielsweise, welche Fragen gestellt und beantwortet werden müssen.

Darüber hinaus mussten die Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren unter anderem einen einfachen Löschangriff erklären, die dazu benötigten Materialien aufzählen und letztlich auch aufbauen.

Auf dem Parkplatz neben der Feuerwache der Abteilung Sommenhardt/Zavelstein entnahmen sie dem Löschfahrzeug die einzelnen Bestandteile wie Standrohr, Schläuche und Verteiler sowie Strahlrohre.

Schachthaken und Hydranten-Schlüssel dienten dann der "Aktivierung der Wasserversorgung über den Unterflurhydranten" – soll heißen: auf dem Gehweg wurde der Schachtdeckel entfernt, der dadurch zugängliche Hydrant geöffnet und das Standrohr angeschlossen, um das Wasser nach oben zu befördern. Parallel dazu rollten Kameraden die erforderlichen Schläuche aus und koppelten sie an Verteiler. Von dort bildeten weitere Schläuche bis hin zum Strahlrohr die ausgebaute Wasserleitung.

Mit der Aufforderung "Wasser marsch!" strömte es dann aus den Düsen, nachdem die Nachwuchskräfte mit einem Hebel das Strahlrohr geöffnet hatten. Zu zweit sicherten sie die Richtungsführung – denn der Druck, mit dem das Wasser ankommt, darf nicht unterschätzt werden.

Nicht ohne Stolz verfolgte Lechler die einzelnen Abläufe, die belegten, dass die Jugendlichen diese verinnerlicht hatten.

Mannschaftsgedanke sichtbar geworden

Darüber hinaus wurde auch der Mannschaftsgedanke deutlich sichtbar. Vom Antreten am Fahrzeug zur Aufgabenverteilung bis hin zum Aufräumen der verwendeten Einsatzmittel arbeitete der Feuerwehr-Nachwuchs Hand in Hand und zeigte damit, das er für den späteren Wechsel in die aktive Abteilung gewappnet ist.

Schon deshalb bedauerten die Betreuer, dass weder Eltern der Jugendlichen noch andere Mitbürger das Geschehen verfolgten.

Ein weiterer Teil der Prüfung forderte von den Mädchen und Jungen fachgerechte Knoten zu knüpfen, um "Personen und Arbeitsmaterial zu sichern", wie die Absolventen wussten. Damit können Transporte bei Höhenunterschieden bewerkstelligt werden.

Beinahe ein Kinderspiel war dann der Abschluss, bei dem die kommenden Brandschutzkräfte das Feuerwehrfahrzeug absichern und das Sanitätsgerät aus dem Einsatzwagen holen sollten, um die eigene Sicherung am Einsatzort zu gewährleisten. Zudem bewiesen sie damit auch, sich mit der Ladung des Fahrzeugs auszukennen.

Nachdem alle die erste Stufe der Jugendflamme erreicht haben – und ein entsprechendes Abzeichen tragen dürfen – können sie sich nun auch an die beiden aufbauenden Stufen heranwagen.