Tanz und Trommeln waren unterschiedliche Angebote der Projektwoche, an denen die Lehrer aus den europäischen Nachbarländern teilnahmen. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Erasmus: Kollegen aus europäischen Nachbarländern zu Gast in Karl-Georg-Haldenwang-Schule / Vielseitiges Programm

Ob Tanzen in Formation, Zirkus, SchwarzlichtTheater, Peddigrohr-Körbe flechten oder Trommeln – in den vergangenen Tagen herrschte in der Karl-Georg-Haldenwang-Schule (KGHS) buntes Treiben. Dort ist derzeit Projektwoche.

Bad Teinach-Zavelstein. Dabei werden unter anderem auch die Lehrer aus Spanien, Rumänien, Slowenien, Polen und Griechenland eingebunden, die im Zuge des europäischen Erasmus+-Programms die Einrichtung besuchen. "Für die Projekte haben wir erstmals auch die Klassenstufen aufgelöst", erzählte Schulleiterin Ilse Dieterle.

Ähnlichkeiten bei den Essgewohnheiten

Aus zehn Angeboten, durften die 105 Schüler im Vorfeld zwei Wunschprojekte auswählen. "Für keinen Schüler musste nach Ersatzaktivität geschaut werden", freute sich Dieterle über die ausgewogene Auswahl, die offensichtlich alle ansprach.

Fasziniert malten die Kinder und Jugendlichen beispielsweise mit Naturfarben, also Gemüse, das sie in den Vortagen gekocht hatten. Gleichwohl hatte das Zirkus-Projekt den größten Zulauf. Die einstudierten Kunststücke sowie den Tanz der Rhythmikgruppe präsentierten alle Beteiligten zum Abschluss gestern Nachmittag.

Dass die Liebe zum Schwarzwald den Gästen aus den europäischen Nachbarländern auch durch den Magen geht, dafür sorgte die Kochgruppe in der KGHS. Käsefüße, Muffins nach Schwarzwälder-Kirsch-Torten-Art oder Schmalz- und Rauchfleischbrote sorgten für die Qual der Wahl. Dennoch entdeckten die Pädagogen auch Gemeinsamkeiten bei den Essgewohnheiten. So berichteten die slowenischen Vertreter, dass Schmalz auch in ihrer Heimat bekannt ist – allerdings auf Knoblauchbasis anstatt der Apfel-Zwiebel-Variante, die sie in der KGHS serviert bekamen.

Jedes Mal aufs Neue begeistert

Neben der Projektwoche, bot auch die Landschaft sowie die Kultur im Schwarzwald vielfältige Eindrücke für die in Ferienwohnungen untergebrachten Erasmus-Teilnehmer. Beeindruckt waren sie nicht zuletzt vom Besuch des Toccarion in Baden-Baden. In dem Museum probierten sie sich nach Herzenslust an Musikinstrumenten.

Eine weitere Besonderheit für 32 Schüler der Berufsschulstufe war die Tatsache, dass Hans Langner – ein Künstler der ursprünglich aus der Region stammt aber mittlerweile in Österreich lebt – ein Projekt begleitete, bei dem es darum ging, aus "Schrott" Kunst herzustellen, die etwas mit Vögeln zu tun hat. Aber warum ausgerechnet Vögel? Das liegt an Langners Spitznamen "Birdman", den der Künstler seit einer Reise nach Hong Kong trägt und den er als Vision nahm.

Die Ausstellung der von den Schülern erarbeiteten Kunstwerke kann noch bis zum 23. März in der Calwer Sparkassenfiliale begutachtet werden. Filialleiter Jens Renner betont, dass es eine tolle Sache sei die Ausstellung zeigen zu können. Vor allem vor dem Hintergrund der "kleinen" Künstler. Für Langner war es wichtig zu betonen, dass "vermeintlich Nutzloses künstlerisch genutzt wurde". Die Gefühle und Emotionen, die bei den Schülern freigesetzt wurden, sind auf den ausgestellten Exponaten deutlich zu erkennen.

Langner selbst ist sehr häufig bei Projekten dabei, bei denen Menschen mit Behinderung mit Kunst in Kontakt kommen. Jedes Mal aufs Neue sei er begeistert, wie die Ergebnisse schlussendlich aussehen.