Sandra Epp (Dritte von links), die neue Schulsozialarbeiterin an der KGHS, hospitiert derzeit in allen Klassen und beteiligt sich am Unterricht, wie hier bei der morgendlichen Gymnastik. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Sozialpädagogin tritt ihre Wunschstelle an

Von Steffi Stocker

Bad Teinach-Zavelstein-Sommenhardt. Schulsozialarbeit ist längst nicht mehr mit einem Stigma behaftet, sondern vielmehr eine erwünschte Ergänzung. Auch für die Karl-Georg-Haldenwang-Schule (KGHS) wird sie jetzt Realität.

Seit Mitte April nimmt sich Sandra Epp dieser Aufgabe in der Schule für geistig behinderte Kinder und Jugendliche an. Für die KGHS hat der Landkreis die Stelle, die einen 25-prozentigen Stundenumfang beinhaltet, eingerichtet. "Konzeptionell soll ein sozialpädagogischer Ansatz wurzeln", sagte Epp im Gespräch mit unserer Zeitung zur Pionierarbeit für alle Beteiligten.

Mobbing und Gewalterfahrung seien schließlich auch für Schüler der Sonderpädagogik keine unbekannten Größen. Nachvollziehbar sei, dass es in der KGHS eines individuellen Ansatzes bedürfe, um präventiv arbeiten zu können. In erster Linie gelte deshalb ihre Unterstützung und Begleitung den Schülern. Deshalb hospitiert Epp derzeit in jeder Klasse, um alle kennenzulernen und sich vorzustellen. Sie nimmt dann am Unterricht teil und knüpft so die ersten Kontakte zu den Jungen und Mädchen sowie zu den Lehrern.

"Es herrscht ein gutes Miteinander und immer auch ein Lachen, wie ich es bereits während meines Praktikums vor drei Jahren erlebte", stellte Epp fest. Schon damals hatte die Sozialpädagogin ihr Interesse an der KGHS angemeldet. Mit viel Vorfreude trat sie die Wunschstelle an. Epp wohnt in Sommenhardt und kann die Einrichtung leicht zu Fuß erreichen.

Bisher lagen Epps Aufgabenbereiche nicht direkt in der Schule. Gleichwohl schließt sich dort der Kreis, absolvierte sie doch ihre Ausbildung bei den Allgemeinen Sozialen Diensten des Landkreises, der bekanntlich Träger der KGHS ist. Mit dem sogenannten "alten Diplom" der Sozialpädagogik, das sie 1996 erhielt, machte sie Station beim Kinderschutzbund, unterstützte Auszubildende in der Hauswirtschaft beim Internationalen Bund (IB) Böblingen und projektierte bei der BBQ (Berufliche Bildung gGmbH) den Berufswahlkompass Metall für Schüler aus mehreren Schulen im Landkreis.

"In das Konzept werden nicht nur die Lehrer, sondern auch die Familien eingebunden", kündigt die zweifache Mutter zu den Beratungen an. Speziell in der Berufswegekonferenz sieht die 41-Jährige dabei eine Entlastung, hätten die Lehrer doch oft zu wenig Zeit. Insgesamt soll Prävention viel Raum einnehmen, Gespräche und Projekte den Beteiligten die Nutzungsmöglichkeiten aufzeigen. "Nach den Ferien werde ich dann mit Sprechstunden starten und möchte durch Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Institutionen ein Netzwerk aufbauen", kündigte die Sozialpädagogin an.