Gottfried Bührer wird morgen in einer Woche in den Ruhestand verabschiedet Foto: Zahner Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirche: Pfarrer Gottfried Bührer wird am Sonntag, 26. Juni, verabschiedet und freut sich auf die freie Zeit

Von Matthias Zahner

Beim Gemeindefest im KoNi am Sonntag, 26. Juni, wird Pfarrer Gottfried Bührer offiziell und persönlich verabschiedet. Der Geistliche freut sich auf seinen Ruhestand, um verstärkt seinen Hobbys nachgehen zu können.

Bad Teinach-Zavelstein. "Mir blüht der Ruhestand", habe Bührer einmal zu seiner Frau gesagt. Dies meinte er aber keineswegs negativ. Im Gegenteil: Wenn eine Pflanze "blüht", sei es etwas positives. Er freut sich darauf, mehr Zeit für seine Passion, die Musik und vor allem das Singen, sowie für Radtouren und seine Modelleisenbahn zu haben.

Seinen Hobbys geht er ab August in Hannover nach. Es sei ein ungeschriebenes Gesetz, dass man nach der Amtszeit nicht mehr dort wohne, wo man gewirkt hat, erklärt Bührer. Eine Tochter lebt in Hannover, die andere in Hamburg, deshalb verschlägt es die Bührers in den Norden – nicht direkt in die Stadtmitte, aber an den Rand, sodass man schnell mit Bus und Bahn im Zentrum ist.

Stadtleben kennt der 65-Jährige gut. Viele Jahre, von der Kindheit bis zum Abitur, verbrachte er in Bad Cannstatt. In seiner Jugendzeit sang er bei den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben und arbeitete nach seiner Konfiration in der Kirchengemeinde Bad Cannstatt mit.

Studienorte: Tübingen, Zürich und Heidelberg

Im Laufe der Zeit reifte sein Entschluss, Theologie zu studieren und Pfarrer zu werden. An der Universität in Tübingen begann er sein Studium, im Zuge seines Stipendiums von der Landeskirche durfte er im evangelischen Stift in Tübingen wohnen.

Nach drei Semestern in Tübingen studierte er ein Jahr in Zürich und ein halbes Jahr in Heidelberg. Das erste kirchliche Staatsexamen, das für den Pfarrer-Beruf erforderlich ist, hatte er nach drei weiteren Semestern in Tübingen in der Tasche. "Ich habe erkannt, dass der Glaube in unserer Welt für die Menschen von Bedeutung ist. Deshalb bin ich Pfarrer geworden", sagt Bührer. Es folgten das zweieinhalbjährige Ausbildungsvikariat in Zuffenhausen und zweieinhalb Jahre an der Gedächtniskirche in Stuttgart, wo er als "Pfarrer zur Dienstaushilfe" war.

Seiner Heimat Stuttgart blieb er für weitere zehn Jahre treu, in denen er an der Andreäkirche in Bad Cannstatt wirkte. Danach zog es ihn mit seiner Frau, die er 1979 heiratete, und den beiden Töchtern, die damals noch zur Grundschule gingen, in den Schwarzwald. Dort, in der rund 500-Seelengeminde Schömberg, ein Ortsteil von Loßburg (Kreis Freudenstadt), und dem etwa gleich großen Reinerzau (Stadtteil von Alpirsbach) war er 18 Jahre lang Gemeindepfarrer. "Das war ein Kontrast zu Stuttgart, aber eine richtig tolle Zeit", schwärmt Bührer.

Dann habe er sich gesagt: "Ich könnte noch mal eine neue Herausforderung brauchen." Im Jahr 2009 war die Pfarrerstelle in Zavelstein ausgeschrieben, Bührer zögerte nicht lange und bewarb sich. Die Stellenausschreibung habe ihm gefallen, da sie ein breit angelegtes Angebot an Gottesdiensten mit viel Musik versprach.

Zavelstein schon aus früherer Zeit bekannt

"Zavelstein kannte ich bereits, da ich hier mit meiner Familie öfters gewandert bin", erzählt der 65-Jährige, den die Landschaft und vor allem die blühenden Krokusse beeindruckten.

Mit dem Dienstantritt habe sich ein Kreis geschlossen, so Bührer. Die Leute in Zavelstein seien gleich zu Beginn "ganz offen" gewesen. An seiner Arbeit hier in der Kirchengemeinde haben ihm die Gottesdienste mit den Vereinen und auch die Mitwirkung bei der Burgweihnacht sehr gefallen. Die Gemeindereise nach Dresden sei ein weiterer Höhepunkte in seinen sieben Jahren gewesen.

Neben dem Kirchendienst war Bührer als Religionslehrer und Seelsorgehelfer tätig. Wenn es im Kindergarten mal einen Personalengpass gab, war er ebenfalls zur Stelle. Getreu dem Motto: Niemals geht man so ganz, wird der Pfarrer auch in seinem Ruhestand noch den ein oder anderen Vertretungsdienst übernehmen.

Am Sonntag, 26. Juni, folgt auf den Gottesdienst, der um 10.15 Uhr im KoNi beginnt, um 11.45 Uhr ein Mittagessen. Ab 13.30 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen sowie Programmbeiträge und Grußworte. Um 15.30 Uhr ist ein Abschluss mit dem "Wort auf den Weg" geplant.