Ganz entspannt dirigierte Markus Wendel nach seiner Wiederwahl den Musikverein Bad Teinach-Zavelstein. Foto: Fritsch

Amtsinhaber mit 98,1 Prozent wiedergewählt. Kein Gegenkandidat zur Wahl angetreten. Mit Kommentar.

Bad Teinach-Zavelstein - Markus Wendel bleibt Bürgermeister von Bad Teinach-Zavelstein. Da der Amtsinhaber ohne Gegenkandidaten geblieben war, kam dieses Ergebnis  nicht überraschend.

Bei einer Wahlbeteiligung von 40,9 Prozent entfielen 98,1 Prozent der gültigen Stimmen auf Wendel. Sein Ziel, bei der Wahlbeteiligung die 40-Prozent-Marke zu übetreffen, hat der Schultes von Bad Teinach-Zavelstein also erreicht.

Ganz so entspannt, wie viele denken, war Wendel nicht in den Wahltag gegangen. Dabei trieb den Rathauschef nicht nur die Sorge um, sein Wahlziel zu erreichen. Ins Grübeln war er auch wegen des "Albstadt-Phänomens" gekommen. In der Stadt auf der Schwäbischen Alb mit knapp 50.000 Einwohnern hatte vor wenigen Wochen der Polizeibeamte Klaus Konzelmann, der beim ersten Urnengang nicht mal auf dem Wahlzettel gestanden hatte,  Jürgen Gneveckow nach 16 Jahren aus dem Amt gefeget. So etwas lasse sich, so Wendel, gerade in kleinere Gemeinden über die Sozialen Netzwerke leicht organisiere.

Doch schon eine gute Viertelstunde nach Schließung der Wahllokale zeigte sich, dass diese Sorgen völlig unbegründet waren. Schon kurz vor 18.30 Uhr stimmte der Musikverein Bad Teinach-Zavelstein den ersten Marsch an.

"Nichts geht über klare Verhältnisse", war Wendel  erster Kommentar. Darauf könne er  in den nächsten acht Jahren "wunderbar aufbauen". Für ihn sei es ein Wunsch- und Traumergebnis. Gewünscht habe er sich eine Beteiligung von über 40 Prozent, die Zustimmung von mehr als 98 Prozent sei ein Traum.

Am höchsten war die Wahlbeteiligung mit 60,8 Prozent in Emberg. In Rötenbach waren es mit 26,7 Prozent deutlich weniger. Nicht viel mehr Bürger waren in Bad Teinach (27,5 Prozent) zu den Urnen gegangen.

Kommentar: Die Vier steht

Alfred Verstl

Na also, hat doch hingehauen. Da Markus Wendel ohne Gegenkandidat geblieben war, ist die Höhe der Wahlbeteiligung fast wichtiger als letztlich die Zustimmung. 40,9 Prozent waren es am Ende, die bei regnerischem Wetter gestern an die Urnen gegangen sind. Die Vier steht und damit hat Wendel sein selbst gestecktes Ziel sogar leicht übertroffen. Wenn man bedenkt, dass in wesentlich größeren Städten bei OB- oder Bürgermeisterwahlen die Wahlbeteiligung angesichts mehrerer Bewerber oft nicht mehr als 50 Prozent beträgt, ist das ein mehr als respektables Ergebnis. Auch die 98,1 Prozent, die auf den Amtsinhaber entfallen, können sich sehen lassen. Das bedeutet auch, dass Wendel  in seiner ersten Amtszeit gute Arbeit geleistet hat. Die wird in einer ländlichen Gemeinde wie Bad Teinach-Zavelstein in den nächsten acht Jahren sicher nicht leichter.