Während des Beachsoccer-Turniers bietet der Mini-Pool nicht nur Kindern, sondern auch den Spielern Abkühlung. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Liebenzeller Gemeinschaft Emberg feiert in der alten Molkerei 90. Geburtstag / Dreitägiges Festprogramm

Von Steffi Stocker

Bad Teinach-Zavelstein-Emberg. "Gemeinsam Glauben leben" lautet die Basisthese des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes (LZ). Diese Prämisse findet sich auch in der Emberger Gemeinschaft, die jetzt ihr 90-jähriges Bestehen feiert.

Sie bildete sich bereits 1925 und damit acht Jahre vor der Gründung des Dachverbandes in Liebenzell.

Eine Dokumentation über die Gemeinschaft im heutigen Stadtteil von Bad Teinach-Zavelstein, die zum 75-jährigen Bestehen aufgelegt wurde, berichtet von der Gründungsinitiative. Sie ging von Christian Hornbacher aus, der nach dem frühen Tod seiner Frau im Wort Gottes nicht nur Trost, sondern auch Antworten für seine Fragen nach dem Sinn des Lebens erhielt.

Im eigenen Haus bot er deshalb Gemeinschaftsstunden an, um gemeinsam Glauben zu leben. Stetig wuchsen in den Folgejahren die Mitgliederzahlen, nach dem Zweiten Weltkrieg wurde zudem die Jugendarbeit intensiviert. Das machte sich vor allem Ende der 1970er-Jahre mit zahlreichen Jugendtagen bemerkbar.

Im ehemaligen Schulhaus hatte der Jugendbund sein Domizil für die Gruppen gefunden, auch die Gemeinschaft Emberg nutzte diese Räume, nachdem die Privathäuser zu klein geworden waren. 1991 wurde die frühere Milchsammelstelle (Molke) dank umfangreicher Eigenleistung zum Jugend- und Gemeinschaftshaus der LZ-Gemeinschaft Emberg.

Es entstand ein Zentrum für Jung und Alt, das der geistlichen Heimat ein Dach bietet, um in Veranstaltungen und mit persönlichen Kontakten das Leben zu teilen sowie sich gegenseitig im Glauben an Jesus Christus zu stärken. Vor zehn Jahren erhielt die Molke einen großen Anbau, der die Möglichkeiten für alle Gruppen deutlich erweitert hat.

Neben der Gemeinschaftsstunde am Sonntag sind es acht unterschiedliche Angebote während der Woche. Darüber hinaus organisiert die Gemeinschaft jährliche Zeltlager, Thementage, Gemeindefreizeiten oder Männervesper. Vor vier Jahren löste das Beachsoccer-Turnier das vormalige Fußballturnier ab, nachdem das Sportgelände der Burgblickarena entstanden war. "Treffpunkte und Kommunikation in der Freizeit werden dadurch ausgebaut", so Walter Pfrommer zu den Erfahrungen, die keiner missen möchte.

Er ist seit 2011 Leiter in Emberg und erzählt von markanten Persönlichkeiten, die schon zu Besuch waren. So gab der Traumschiffpianist Waldemar Grab ein Konzert in der Molke und Fußballer Jeronimo Cacau hielt eine Predigt, ehe er sich einem Torwandschießen stellte. Gemeinsam haben sie mit den Embergern, dass sie mit Selbstbewusstsein und Fröhlichkeit ihren Glauben im individuellen Umfeld leben.

Dass diese Umfelder und deren Gestaltung vielfältig sind, wird der Jahrmarkt verdeutlichen, mit dem am Freitagabend das dreitägige Festwochenende in der Burgblickarena eröffnet wird.