Gläserne Produktion der Sommenhardter Hofgemeinschaft Funk

Von Albert M. Kraushaar

Bad Teinach-Zavelstein-Sommenhardt. Beim Gottesdienst mit Pfarrer Gottfried Bührer war das Festzelt prall gefüllt. Dazu kamen noch Hunderte Besucher, um sich am Tag der "Gläsernen Produktion" die neuen Stallungen der Hofgemeinschaft Funk anzusehen.

Das beinhaltet Landwirtschaft in einer neuen Dimension. Die Stallungen bieten Platz für rund 250 Milchkühe und sind voll modernster Technik. An vier Melkrobotern können die Kühe selbstständig ihre Milch abliefern, dabei wird jedes Tier über einen Computer mit dem aktuellen Zustand sowie über die Milchleistung bis zum Fettgehalt komplett erfasst.

Auch die Fütterung erfolgt vollautomatisch, ebenso die Streueinbringung und die Säuberung der Mistgassen. Während Futter und Stroh über Deckenschienen ankommen, lädt sich die Reinigungsmaschine mit Strom und Wasser auf und fährt zum Reinigen selbstständig zwischen den Kühen durch die Gassen.

Obwohl sich die Tiere frei bewegen können, herrscht eine erstaunliche Ruhe und Gelassenheit im Stall. In den letzten Tagen verzeichnete der Hof zehn Neugeburten, die in den Kälberboxen auf jüngere Besucher eine besondere Anziehung haben.

Bei den größeren Besuchern stand die Technik im Mittelpunkt. So die Photovoltaik und Wechselrichter, die große Biogasanlage sowie die Maschinen zur Futteraufbereitung. Auch dabei setzt die Hofgemeinschaft sowohl in der Größe als auch bei der Ausstattung neue Maßstäbe.

"Wer Landschaft will und mag, muss auch Landwirtschaft wollen und mögen. Landschaft geht ohne Landwirte nicht", so Bürgermeister Markus Wendel. Er ergänzt: "Die anstehenden Arbeiten sind nur noch mit großen Maschinen zu bewältigen. Die Arbeitsspitzen machen in der Bevölkerung dafür auch Verständnis erforderlich."

"Der größte Milchviehbetrieb im Landkreis Calw ist Garant für eine nachhaltige Bewirtschaftung und Offenhaltung der Landschaft in Sommenhardt und Umgebung", sagte Peter Schäfer vom Calwer Landratsamt. Er hob die Hygiene bei der Milchgewinnung heraus: "Von der Erfassung durch die Melk-Roboter bis zur Lagerung in den Kühltanks kommt die Milch mit nichts mehr in Berührung."