Kultur: Dieter Huthmacher packt Alltäglichkeiten in humorvolle Lieder

Von Steffi Stocker

Bad Teinach-Zavelstein. Befindlichkeiten und Gegebenheiten in humorvolle Liedtexte zu packen, das ist das begnadete Talent von Dieter Huthmacher. In der Burgruine Zavelstein brachte er einige seiner Beobachtungen zum Ausdruck.

Baden-Schwaben-Mix

"Lach doch!" war nicht nur seine Aufforderung an die Zuhörer. Das prägt insgesamt die Philosophie seiner Programme. Bekannt humorvoll stellte er so manche Widrigkeiten gegenüber und verdeutlichte, dass man gewisse Eigenheiten nicht ganz so ernst nehmen soll. Deshalb scheute er sich auch nicht davor, die hiesigen Landsleute zu necken: "Mir sen stark wie Obelix durch den Baden-Schwaben-Mix", untermauerte Huthmacher.

Natürlich durften in den launigen Ausführungen auch die Unterschiede zwischen Mann und Frau nicht fehlen. Manchmal nervig sei das weibliche Geschlecht, beim Schmerzaushalten aber den Männern überlegen, so Huthmacher

Ohne einander gehe es aber nicht, wie er in seinem Song über Frauen berühmter Männer verlauten ließ und gar die Vermutung anstellte, dass auch hinter Gott eine solche stehe.

"Do semmer dabei"

"Lachen ist das Pfefferminz der Seele": Damit nahm Huthmacher Gegebenheiten wie das Vergessen von Namen, den Koch in der Gourmetküche oder schwäbische Familiennamen auf die Schippe. Einen schelmischen Blick warf der Mundartliedermacher außerdem auf den Kurgast früherer Tage, der durch so genannte "Wellnesser" verdrängt worden seie.

"Do semmer dabei" wurde eine Kölsche Parole schwäbisch, als es um das Mitmachen von Trends ging. Hier ließ Huthmacher das Publikum den Refrain mitsingen.

In Schriftdeutsch interpretierte er Tiefgründiges. So philosophierte er beispielsweise über die "Heimat" und wo diese eigentlich sei, sich zeige oder empfunden werde. Ebenso intensiv setzte er sich mit der "Flucht" auseinander und regte dazu an, sich in die Rolle eines Flüchtlings zu versetzen. Begleitet wurde er von Klaus Dusek mit dem Kontrabass und Matthias Hautsch an der Gitarre.