Die Krokuswiesen in Zavelstein sind für die Stadt ein Wirtschaftsfaktor, den es zu erhalten gilt. Archiv-Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Naturphänomen ist ein Alleinstellungsmerkmal wie die Burg und hilft dem Tourismus

Von Christoph Bay

Bad Teinach-Zavelstein. Auch wenn die Zeit noch nicht reif ist, rückt die Krokusblüte schon in den Fokus der Bad Teinach-Zavelsteiner Gemeinderäte. Die nächste Blütenzählung ist die sechste seit dem Aktionsbeginn im Jahr 2010. Laut Ratsmitglied Karl-Eugen Schroth steigt die Blütenzahl.

Bei der jüngsten Sitzung im Zavelsteiner Mehrzweckgebäude hatte Bürgermeister Markus Wendel den im vergangenen Dezember eingebrachten Haushaltsplan auf der Sitzungsagenda. Das Gremium gab einstimmig seine Zustimmung zur Haushaltssatzung. Der Plan hat einen Umfang von 8 516 047 Euro, Verwaltungs- sowie Vermögenshaushalt von 7 770 547 und 745 500 Euro, wobei keine Kreditaufnahmen vorgesehen sind. Die Hebesätze der Steuer sind gleichgeblieben: Grundsteuer A 320 von Hundert; Grundsteuer B 340 von Hundert; Gewerbesteuer 340 von Hundert.

Im Haushaltsplan auch enthalten ist die Krokusblüte mit den Anstrengungen, den starken Rückgang des Naturphänomens zu erforschen und eventuell einzuschränken. Dabei fällt für die Stadt ein Aufwand von etwa 9000 Euro an. In diese Aktion eingebunden ist Karl-Eugen Schroth, der in den vergangenen Jahren einen konstanten Anstieg der zu zählenden Pflanzen zu verzeichnen hatte: "Die bisherige Zählschätzung zeigt, dass die Talsohle wohl durchschritten ist. Warum und wieso bleibt aber immer noch im Dunkeln, der Krokus gibt seine Geheimnisse nicht so leicht preis." Er ergänzt: "Die Krokuswiesen sind ein Kleinod, das es zu erhalten gilt."

Das laufende Programm zur Erforschung und zum Schutz der Krokuswiesen läuft in sein sechstes Jahr. Die Blüte 2015 wird die sechste Zählung sein. Einigkeit herrschte im Gremium darüber, dass die Geheimnisse dieses Naturphänomens mindestens weitere sechs Jahre unterstützt werden sollten. Ratsmitglied Rolf Berlin: "Wenn wir jetzt aufhören, ist das bisher Erreichte für die Katz’. Schon allein deshalb sollte die Aktion fortgesetzt werden." Ähnlich sieht es auch Bürgermeister Wendel: "Es kommen immer mehr Leute, die Krokuswiesen sind ein Wirtschaftsfaktor. Wir sollten das Programm unbedingt fortsetzen."

Den Vorschlag, Krokusblütenbesucher in Teinach parken zu lassen und mit Shuttle-Bussen hochzufahren, um die Parkflächen, sprich Wiesen, in Zavelstein zu schonen, sieht Wendel eher kritisch: "Das bringt wohl wenig, da die Erfahrung gezeigt hat, dass die Krokusblütenbesucher oft nur kurz das Phänomen anschauen und dann gleich wieder gehen."

Einmütig sprachen sich die Gemeinderäte für eine Fortführung dieser Erforschungs- und Schutzaktion aus.