Erneut gibt es dieses Jahr mehr wilde Krokusse in Bad Teinach-Zavelstein. Archiv-Foto: Teinachtal-Touristik Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Anzahl der Blüten steigend / Projekt zum Schutz der Blumen für Gemeinde ein Schwerpunkt

Die ersten Krokusse der wilden Blüte in Bad Teinach-Zavelstein sind auch in diesem Jahr die ersten Vorboten des nahenden Frühlings. Deren Pracht ist ein Alleinstellungsmerkmal in der Region und bildet für die Stadt einen Schwerpunkt.

Bad Teinach-Zavelstein. "Wir erreichen mit denen, die die Krokuswiesen bewirtschaften, eine Lösung, die der wilden Blüte gut tun", freute sich Bürgermeister Markus Wendel und betonte die Bedeutung der Pflege dieses Naturphänomens. In der Gemeinderatssitzung informierte Karl-Eugen Schroth über die Entwicklung der Blüte, die für dieses Jahr bereits in den Startlöchern stehe. "Wir stellen fest, dass sich die Flächen gut entwickeln und ausdehnen", berichtete der Experte von kontinuierlich steigenden Blütenzahlen seit nunmehr sieben Jahren. Wie berichtet, wird die Wiese in Quadratmetern abgesteckt. Durch das Zählen der Krokusse in den Parzellen sind Rückschlüsse auf die Gesamtzahl möglich. Trotz des vergleichsweise nassen Frühlings im vergangenen Jahr sei demnach eine Vermehrung um 270 000 Blüten auf 1,61 Millionen zu verzeichnen.

Einmal mehr sah der Naturschutzexperte darin eine Bestätigung dafür, dass das späte Mähen die richtige Maßnahme zur Förderung und für den Erhalt der wilden Blüte sei. Parallel dazu könne mit Sicherheit festgestellt werden, dass der Krokus sich nicht über eine Selbstbefruchtung vermehre, sondern Insekten dafür brauche.

Jährlich 9000 Euro

"Die Stempel sind nicht gleichzeitig mit dem Blätterfruchtstand reif", erklärte Schroth. Außerdem bilde nicht jede Blüte auch Kapseln, die für die Vermehrung mitverantwortlich sind. Sowohl in Töpfen, als auch auf Wiesenflächen laufen Aussaatversuche, die allerdings mehrere Jahre dauern. "Je nach den Ergebnissen lassen sich gegebenenfalls Maßnahmen für die große Fläche ableiten", meinte Schroth. Zudem revidierte er frühere Annahmen, Silage-Wiesen bedeuteten das Aus für den Krokus. "Uns sind ganze Büschel darauf aufgefallen. Das lässt annehmen, dass schon das Wenden des Heus ein richtiger Ansatzpunkt ist", führte der Stadtrat aus. Einmal mehr plädierte Wendel dafür, das Projekt weiterzuführen, für das die Stadt jährlich 9000 Euro investiert. "Es ist ein Teil der Verantwortung, auch dieses Kleinod für die nächste Generation zu erhalten", betonte er.