Mit der Installation der Türen an der Aussegnungshalle wird der Zugluft im Raum ein Ende gesetzt. Bauamtsleiter Karl Lechler (links) und Bürgermeister Markus Wendel freuen sich, dass der Kostenrahmen so deutlich unterschritten worden ist. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Aussegnungshalle erhält flexible Türen / Architekt gibt Urheberrecht frei / Toilette öffentlich

Auf dem Friedhof in Zavelstein installieren die Handwerker Türen an der Aussegnungshalle. In dem bisher offenen Raum werden die Zeremonien künftig ohne Zugluft für die Trauergäste stattfinden.

Von Steffi Stocker

Bad Teinach-Zavelstein. Schneller als ursprünglich gedacht ist der Wunsch realisiert worden. Verunreinigungen durch Laub und Vögel sorgten für einen enormen Aufwand vor den Beerdigungen. Eine logistische Herausforderung war zudem die Bestuhlung, die bisher auf- und abgebaut wurde, künftig aber in der geschlossenen Halle stehen bleiben kann.

"Unsere Kostenschätzung wurde um ein Vielfaches unterschritten", so Bürgermeister Markus Wendel zum finanziellen Aufwand. Während Gemeinderat und Verwaltung von rund 70 000 Euro ausgegangen waren, prognostizierte Architekt Wolfgang Krieg nur rund die Hälfte. Das war für die beschließenden Gremien der Anlass, noch vor der Sommerpause die Ausschreibung anzustoßen.

"Krieg hat außerdem sein Urheberrecht an dem Gebäude freigegeben", so Wendel zum Entgegenkommen des Architekten, der seinerzeit die Aussegnungshalle entworfen hatte. Das ebnete den Weg für den Einbau der Türen.

"Mit allen Gewerken drum herum rechnen wir am Ende mit Kosten von rund 15 000 Euro", sagte Bauamtsleiter Karl Lechler bei der Baustellenbesichtigung. In Faltweise werden die gläsernen Türenflügel in einer Schiene geführt, die ins Fundament eingesetzt ist. Verschiedene Möglichkeiten der Öffnung sowie barrierefreie Übergänge optimieren die Nutzung der Aussegnungshalle. "Dafür wurde eine Schwelle 25 Zentimeter tief im Bodenreich verdübelt", erklärte Lechler.

Außerdem erhielt der nebenan liegende Toilettenbereich der Anlage eine neue Tür, die unter anderem Rollstuhlfahrern den Zugang ermöglicht. "Diese Tür wird tagsüber offen sein und Friedhofbesuchern die Möglichkeit der Nutzung geben, losgelöst von den Bestattungen", ergänzte Wendel. Die ehrenamtliche Betreuung wird Bruno Ott übernehmen. Nicht zuletzt der gegenüber liegende Ruhewald ist ein großer Besuchermagnet.

Auch die künstlerische Darstellung des schräg aufsteigenden Geistes, die damals Winfried Damrow über die Türöffnung hinweg umgesetzt hatte, wird erneuert. "Mit der Realisierung dieses lang gehegten Wunsches wird die Aussegnungshalle deutlich aufgewertet", freut sich der Bürgermeister. Die Fertigstellung dieser Maßnahme ist noch vor dem Winter gesichert.