Die Sängerabteilung des Schwarzwaldvereins Bad Teinach-Zavelstein und der Musikverein Nehren präsentierten eine hervorragende Aufführung von Schuberts Deutscher Messe. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Sängerabteilung liefert mit Musikverein ausgezeichnete Leistung ab

Von Bettina Bausch

Bad Teinach-Zavelstein. Es war kein Wunder, dass die evangelische Dreifaltigkeitskirche von Bad Teinach gut gefüllt war, als die Sängerabteilung des Schwarzwaldvereins Bad Teinach-Zavelstein zur Aufführung von Franz Schuberts Deutscher Messe eingeladen hatte. Sind doch einige Lieder dieses achtteiligen Werks ins katholische Gesangbuch "Gotteslob" aufgenommen und dadurch recht populär geworden.

Der einheimische Männerchor hatte sich mit dem Musikverein Nehren zusammengetan. Dirigent Klaus Straube hatte die Messe eigens für Blasorchester und Männerchor eingerichtet. So entstand eine reizvolle Mischung aus den voluminösen Klängen der Bläser und den Stimmen des Männerchors.

Wer eine Messe im klassischen Sinne erwartet hatte, war zunächst erstaunt über die liedhaften harmonischen Klänge und den Text, der nicht wie üblich in lateinischer, sondern in deutscher Sprache zu hören war. Schubert, der Meister des Sololiedes, hat auch bei der deutschen Messe Genialität bewiesen. Gerade hier kommt sein der Romantik verpflichtetes Klang- und Harmoniegefühl besonders schön zum Ausdruck. Der Komponist hatte im Jahr 1826 den Mut, von der kirchlichen Tradition abzuweichen, eine Messe in deutscher Sprache zu schreiben und sich auch musikalisch von der üblichen Gestaltung abzuwenden. Daher wurde das Werk zunächst von vielen abgelehnt. Im Laufe der Zeit setzten sich die gut verständliche Sprache und die schönen Melodien durch.

Den 20 Sängern gelang es unter der Leitung von Jacek Kacprzak ausgezeichnet, so zu interpretieren, wie der Text es verlangte. Mal gewaltig anschwellend wie beim Teil "Ehre sei Gott in der Höhe" und dann wieder sich zurücknehmend wie bei "Wohin soll ich mich wenden?" wurde der Gesang den Anforderungen voll gerecht. Auch das Blasorchester spielte unter der Leitung von Dirigent Klaus Straube auf exzellentem Niveau. Eine Dominanz der Instrumente wurde durch ihre Platzierung im Hintergrund des Chorraumes geschickt vermieden. So fanden die beiden Klangkörper zu einer harmonischen Einheit, die ausdrucksstark interpretierte.

Den Auftakt des Konzerts bildete das monumentale Instrumentalstück "Also sprach Zarathustra" von Richard Strauss. Es folgte der Männerchor mit Gesängen, die die Sehnsucht nach Frieden und Gottes Beistand besangen. "Es ist nicht selbstverständlich in Frieden zu leben. Nur 2000 Kilometer von uns entfernt haben die Menschen jetzt Angst vor dem Ausbruch eines Krieges": Mit diesen Worten unterstrich der Vereinsvorsitzende und Moderator Werner Pfrommer die Aktualität dieses Themas. Passend dazu bot der Musikverein Nehren die Suite aus "Die Planeten" von Gustav Holst. Faszinierend und unter die Haut gehend war, wie der Kriegsbringer Mars, die Friedensbotin Venus und Jupiter, der Überbringer der Freuden von dem Ensemble mit musikalischen Mitteln charakterisiert und klanglich dargestellt wurden. Kacprzak begleitete, den Gesängen hervorragend angepasst, am Klavier. Lange anhaltender Beifall war der Dank für eine exzellente Leistung.