An der Einsatzstelle erhielten die Feuerwehrkräfte ihre speziellen Einweisungen (links). Bei der Hauptübung in Schmieh stand die Rettung an erster Stelle. Fotos: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr befreit Personen / Wasserversorgung schwierig / Kommandant Kalmbach kritisiert Teilnahmerzahl

Von Steffi Stocker

Bad Teinach-Zavelstein-Schmieh. Heulende Sirenen im kompletten Stadtgebiet riefen die Feuerwehr zur Hilfe. In Schmieh hatte ein Verkehrsunfall einen Gebäudebrand ausgelöst. Mit diesem Szenario fand die Hauptübung der Feuerwehr statt.

Und so galt die erste Sorge der eintreffenden Feuerwehrleute den betroffenen Personen. Sowohl in einem der beiden Autos als auch im Haus waren Menschen eingeschlossen. Allerdings zog sich die Anfahrt in die Länge, da bergige Strecken zwischen den Stadtteilen zu überwinden waren. Die Einsatzkräfte sahen am Rande der Ortsdurchfahrt in Höhe der Molke die Fahrzeuge im Wiesenbereich liegen, während dichte Qualmwolken aus dem Dorfgemeinschaftshaus drangen. Auslaufender Treibstoff war in Brand geraten und hatte diese Kettenreaktion ausgelöst.

Eine Person machte sich auf dem Dach bemerkbar, während Hilfeschreie aus dem Hausinneren zu hören waren. Deshalb aktivierten die Feuerwehrleute eine Wasserleitung am nahen Unterflurhydranten auf der Straße. Kameraden legten Atemschutzmasken und Pressluftflaschen an, um die eingeschlossenen Personen zu retten.

"Dieser Innenangriff wird mit Hohlstrahlrohren absolviert", so Gesamtkommandant Werner Kalmbach, der die Übung beobachtete, zur Vorgehensweise, die geringere Wasserschäden verursacht. Parallel dazu sicherten Kameraden das auf der Seite liegende Auto, in dem ebenfalls jemand eingeschlossen war. Sie entfernten mit technischer Hilfeleistung die Scheibe, um zu dem Unfallopfer durchzudringen.

"Nach der Erfahrung bei einem Großbrand vor vier Jahren wird in einem Brandfall in Schmieh auch die Feuerwehr Calw alarmiert", so Kalmbach beim Eintreffen der Überlandhilfe. Neben der Drehleiter ist vor allem der SW 2000, also der Schlauchwagen, von Bedeutung. Er begann bereits am Ortseingang mit dem Aufbau einer Wasserleitung ab dem Löschbehälter, um die Feuerwehrleute an der etwa 700 Meter entfernten Einsatzstelle mit Wasser zu versorgen.

"Druck und Menge der zur Verfügung stehenden Wasserversorgung sind hier einfach problematisch", sagte Kalmbach zu den Einsatzbedingungen in der Dorfmitte. Deshalb hatte er zusammen mit Thilo Finkbeiner, Kommandant der Abteilung Sommenhardt/Zavelstein, die Übung so gestaltet. Ein weiterer Beobachter war der Calwer Stadtbrandmeister Dirk Patzelt, der in der Manöverkritik Empfehlungen für die Optimierung der Übung gab.

Für den ausgelaufenen Treibstoff müsste im Ernstfall das Landratsamt alarmiert werden, damit mit Baggern das verunreinigte Erdreich abgetragen werden könnte. "Enttäuschend ist die geringe Teilnahme von unseren Kameraden", resümierte Kalmbach. Beim Übungseinsatz seien nur 28 der 80 Einsatzkräfte der Feuerwehr Bad Teinach-Zavelstein dabeigewesen. Mit dem Ablauf zeigte er sich allerdings zufrieden.