In die Kläranlage in Bad Teinach fließt zu viel Fremdwasser, dessen Herkunft soll jetzt untersucht werden. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Untersuchung soll Kosten senken / Messungen über mehrere Wochen im gesamten Kanalnetz

Bad Teinach-Zavelstein. Auch wenn der Kläranlage in Bad Teinach hervorragende Reinigungsleistungen attestiert werden, hat sie doch ein Problem. Je nach Witterung beträgt der Fremdwasseranteil 60 Prozent und mehr. Das ist zu viel und muss deshalb reduziert werden.

"Das ist eine Auflage für die wasserrechtliche Betriebserlaubnis. Die Anforderungen dafür haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verschärft", erklärte Bürgermeister Markus Wendel. Der Anteil soll laut der Auflage nämlich deutlich unter 50 Prozent liegen. "Wir müssen aber zuerst einmal wissen, woher das Fremdwasser kommt und dafür ist eine Untersuchung durch ein Ingenieurbüro notwendig", verwies Wendel auf die Beratungsvorlage, in der ein Angebot von 86 513 Euro für eine Fremdwasserkonzeption zu finden war. "Ein gestellter Zuschussantrag wurde vom Land inzwischen bewilligt, sodass der Eigenanteil der Stadt noch rund 43 300 Euro beträgt", erklärte der Bürgermeister.

Zufluss kann aus dem Grund oder von der Oberfläche kommen

Über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen werden, in einer möglichst regenreichen Phase des Jahres, Messgeräte an vielen Stellen im Kanalnetz platziert, um dem Zufluss auf die Spur zu kommen. Der Zufluss könne sowohl Grundwasser, als auch Oberflächenwasser sein. "Die Messgeräte zeichnen die Abläufe im Kanalnetz rund um die Uhr auf, sodass wir auch nachts, wenn kein Haushaltswasser in den Kanal fließt, nachvollziehen können, woher das Fremdwasser kommt", sagte Wendel. Fremdwasser führe zu Mehrkosten, weil mehr Wasser bewegt und gereinigt werde. "Dadurch sind unsere Abwasserabgaben, die sich auf rund 30 000 Euro belaufen, höher und eine Strafe für uns", stellte er fest.

Gemeinderat Klaus Roller monierte, dass dem Gremium nur ein Angebot vorlag. "Das Ingenieurbüro Gaisser ist ein bewährter und langjähriger Partner und kennt unser Kanalnetz sowie den Ort", argumentierte der Bürgermeister.

Er widersprach auch dem Vorschlag, zunächst reinen Vermutungen über die Ursache nachzugehen. "Mit der professionellen Untersuchung bekommen wir konkrete Ergebnisse, die den Wasserzulauf auf die Kläranlage aus dem gesamten Stadtgebiet zeigen", sagte Wendel. Der Gemeinderat folgte dem Beschlussantrag der Verwaltung mehrheitlich.