Mit dem Krimi "Moselkork" sorgte die bei der Lesung sehr gut gelaunte Autorin Andrea Pfrommer in der nahezu überfüllten Rathausbücherei in Stammheim für einen literarischen Renner. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Andrea Pfrommer sorgt mit Kriminalroman für Aufsehen

Von Andreas Hennings

Bad Teinach-Zavelstein. Mit ihrem Buch "Moselkork" hat sich Autorin Andrea Pfrommer aus Rötenbach einen lang gehegten Wunsch erfüllt. Und mit dem Krimi trifft sie offenbar den Geschmack der Leser: Die ersten Ausgaben waren schnell vergriffen.

Auch als die 46-Jährige in der Stammheimer Ortsbücherei aus ihrem ersten Buch las, meldete die organisierende Stadtbibliothek: ausverkauft. Teils bekamen Besucher sogar keinen Platz mehr. Das könnte daran liegen, dass Andrea Pfrommer in der Gegend bekannt ist wie ein bunter Hund. "Und wohl daran, dass ich gern von diesem Buch erzähle", vermutet die Erzieherin am Hirsauer Klosterhof schmunzelnd.

Seit ihrer Kindheit hat sie davon geträumt, ein Buch zu schreiben. Das zeichnete sich früh ab: Hier mal ein Gedicht, dort in der Schule seitenlange Aufsätze. Als sie vor 22 Jahren erstmals das Moseltal besuchte, legte sie sich fest: Hier wird meine erste Geschichte spielen. Kein Wunder also, dass zu Beginn des 334-seitigen Kriminalromans eine Person, erhängt an der Porta Nigra in Trier, aufgefunden wird. Die Kommissare Martina Kübler und der Schwarzwälder Matthias Fischer ermitteln fortan nach dem Mörder. Sie bekommen es mit immer mehr Leichen zu tun, und bringen sich letztlich selbst in Gefahr.

"Die Spuren führen auch ins Mittelalter. Viele Gebäude aus dieser Zeit bergen Geheimnisse", verrät die Autorin, die das Moseltal zuletzt häufiger besuchte, um zu überprüfen, ob ihre Erinnerungen von damals an jene Region auch der Realität entsprechen. Das war nicht immer so: "Einmal habe ich zum Beispiel von Herbstblättern geschrieben, wo es aber gar keinen Baum gab", sagt Pfrommer. Dem Stephan Moll Verlag waren diese Details wichtig, und so musste vor der Veröffentlichung die ein oder andere Änderung vorgenommen werden.

Innerhalb von ein paar Monaten hat Pfrommer die Geschichte geschrieben. Da ihre Kinder inzwischen 16 und 20 Jahre alt sind, blieb neben der Arbeit mehr Zeit für das Schreiben. Viele Nächte schlug sie sich so um die Ohren, ihr Mann Stefan Niethammer durfte Probelesen.

"Ich habe einfach drauf losgeschrieben, ohne das Ende bereits zu wissen. Es war aber eine große Hilfe, im Alltag Dinge aufzuschnappen und diese gleich aufzuschreiben", so Pfrommer. Von Absagen mancher Verlage ließ sie sich nicht abbringen, letztlich konnte sie sogar zwischen zwei auswählen.

In Arbeit ist schon ein zweiter Teil. Dieser soll dann im Nordschwarzwald spielen. Zunächst möchte sie aber das Interesse am ersten Band stillen. Wegen der hohen Nachfrage ist ein zweiter Lesetermin geplant.