In der Geschäftsstelle der Gesundheitskonferenz hat Joachim Wetzig das Sagen. Foto: Härtel Foto: Schwarzwälder-Bote

Konferenz: Ins KoNi sind 120 Experten eingeladen worden / Bisherige Versorgung soll zumindest erhalten bleiben

Calw/Bad Teinach-Zavelstein. Visionen wird man ja noch haben dürfen. Und Klaus Bannert, der Vorsitzende des Beirats der kommunalen Gesundheitskonferenz Calw, hat eine solche: Der Kreis Calw soll die Nummer 1 im Gesundheitsmarkt Deutschland werden.

Das Potenzial dazu, so Bannert, der auch Geschäftsführer der AOK-Klinik GmbH ist, habe der Kreis Calw. Und weitere großartige Möglichkeiten wie zum Beispiel die geografische Lage oder schon vorhandene Einrichtungen. Nicht zu vergessen die Tradition als Kurorte- und Bäderkreis.

Wenn am Samstag, 24. September, im Kulturzentrum "Konsul Niethammer" (KoNi) die zweite Gesundheitskonferenz des Landkreises Calw stattfindet, wird es schwerpunktmäßig aber noch nicht um Bannerts Vision gehen. Diese Veranstaltung, zu der gezielt etwa 120 Experten aus dem Gesundheitsbereich – und dabei nicht nur Ärzte – eingeladen wurden, steht, wie Landrat Helmut Riegger in einem Pressegespräch erläuterte, unter dem Motto "Innovative Versorgung im Landkreis Calw".

15 Vorschläge

Folgende Bereiche sollen in verschiedenen Gruppen unter die Lupe genommen werden: Digitalisierung in der Medizin, Gesundheitspolitik, Ausbildung und Nachwuchs, Gesundheitskonferenz/Pflege sowie ambulante Versorgung im ländlichen Raum. Zielsetzung ist, dass jede Gruppe drei konkrete Vorschläge zur Umsetzung erarbeitet, insgesamt also 15.

"Unsere Strategie ist, dass wir ständig darüber nachdenken, wie wir unsere medizinische Versorgung auf dem bisher schon sehr hohen Niveau oder gar noch besser sicherstellen können", so Landrat Riegger. Im Kreis Calw sei man auf diesem Gebiet vielleicht schon viel weiter als andere. Auch das solle ein Signal an die Bevölkerung sein.

Zumindest ist der Landkreis in Sachen kommunale Gesundheitskonferenz dem Großteil der anderen in Baden-Württemberg voraus. Seit einem Jahr wird das vom Gesetzgeber im Land von allen Kreisen gefordert. Hier hat man schon vor fünf Jahren begonnen, wie Landrat-Stellvertreter Frank Wiehe erläuterte.

Bedürfnisse ermitteln

Im Nachgang zur ersten Gesundheitskonferenz im Landreis Calw wurde im Jahr 2011 die kommunale Gesundheitskonferenz Calw als zentrale Informations- und Kommunikationsplattform für den Themenbereich Gesundheit gegründet. Im Landratsamt wurde eine Geschäftsstelle eingerichtet, in der Joachim Wetzig, der Leiter der Abteilung Gesundheit und Versorgung, das Sagen hat. Als Zusammenschluss aller im Gesundheitswesen arbeitenden Stellen ermittelt diese Einrichtung die wichtigsten Bedürfnisse der Bürger, stimmt die Aktivitäten der Institutionen bestmöglich untereinander ab und setzt sie tatkräftig gemeinsam um. So wenigstens die Theorie.

In drei Arbeitsgruppen hat sich diese Konferenz in der Tat mit Fragen der medizischen Versorgung, der Gesundheitsförderung sowie der pflegerischen Versorgung befasst. Und mit einer Bürgebeteiligungsrunde wurde die künftige ambulante sowie stationäre Versorgung im Landkreis Calw begleitet. Herausgekommen ist, wie Landrat Riegger erläuterte die Medizinkonzeption 2020: die Sanierung des Nagolder Krankenhauses und ein Krankenhausneubau in Calw.