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Bad Teinach-Zavelstein/Neubulach/Neuweiler/ Oberreichenbach. Ein klares Signal an die Union kommt aus dem Teinachtal und Oberreichenbach. In allen Wahllokalen schneidet sie deutlich schlechter ab als noch bei der Bundestagswahl vor vier Jahren. Die kleinen Parteien freuen sich dagegen über mehr Stimmen als noch 2013.

Eine schier unglaubliche Zahl: 30,3 Prozent der Zweitstimmen aus Kentheim gehen an die AfD, eine Partei, die bislang nicht im Bundestag saß. Das ist mit Abstand das beste Ergebnis für die Partei in Teinachtal/Oberreichenbach.

Bei den Erststimmen konnte Uwe Burkart in Kentheim mit 24,2 Prozent ebenfalls das beste Ergebnis einfahren. In Wählerzahlen sind das 16, bei der Zweitstimme 20. Das dieses Einzelergebnis allerdings nicht unbedingt repräsentativ für das Gebiet sein muss, zeigt zum Beispiel das Gesamtergebnis für Bad Teinach-Zavelstein, denn hier hat die AfD 14,1 Prozent der Zweitstimmen ergattern können, Burkart 12,8 Prozent der Erststimmen. Das niedrigste Ergebnis kommt für die AfD aus Altbulach, hier gab es lediglich 9,2 Prozent der Zweitstimmen. Burkart erhielt die wenigsten Erststimmen aus Martinsmoos: 8,1 Prozent. Alles in allem sind die Ergebnisse trotzdem ein Erfolg für die AfD.

Obwohl er sich das Direktmandat des Wahlkreises wieder sichern konnte, ist die Bundestagswahl 2017 als herbe Niederlage für Hans-Joachim Fuchtel und seine Partei, die CDU, zu werten. Denn in ausnahmslos allen Wahllokalen hat die Partei schlechtere Ergebnisse erhalten als noch vor vier Jahren. War Gaugenwald 2013 noch mit 71,9 Prozent Spitzenreiter, was die CDU-Unterstützung anging, sind es dieses mal nur 48,2 Prozent – ein Verlust von mehr als 20 Prozentpunkten. Doch auch in allen anderen Wahlbezirken des Teinachtals und Oberreichenbachs hat die CDU ein Minus von rund sieben bis zu 20 Prozentpunkten zu verzeichnen. Fuchtel, für den Ergebnisse über 50 Prozent keine Seltenheit waren, konnte diese Marke nur in einzelnen Gemeinden knacken, blieb im Schnitt damit insgesamt unter 50 Prozent der Erststimmen.

Ebenfalls negativ, wenn auch nicht so schmerzhaft wie für die CDU, ist das Ergebnis der SPD. In fast allen Wahllokalen wurden einige wenige Prozentpunkte verloren. Ausnahmen waren Rötenbach, Würzbach, Altbulach, Martinsmoos, Agenbach und Gaugenwald. Hier konnten die Sozialdemokraten bis zu etwas mehr als zwei Prozent gut machen. Im Gesamtergebnis muss aber auch die SPD Verluste hinnehmen. In den Gesamtergebnissen der Gemeinden hat die SPD jeweils zwischen 1,5 bis 2,5 Prozentpunkte verloren.

Freuen können sich dagegen Grüne, FDP, sowie Linke, die alle im Teinachtal und Oberreichenbach zulegen konnten. Besonders die FDP, die in den vier Gemeinden insgesamt je zwischen drei und sieben Prozentpunkte mehr erreicht hat als 2013. Für die Grünen gab es 1,5 bis 2,9 Prozent Zulauf an Wählern. Den kleinsten Zuwachs erhielt die Linke mit bis zu 1,6 Prozentpunkten.

Die Wahlbeteiligung in Bad Teinach-Zavelstein, Neubulach, Neuweiler und Oberreichenbach ist derweil gestiegen. In Bad Teinach-Zavelstein (81,8 Prozent) gingen 2,7 Prozent mehr zur Wahl, in Oberreichenbach (80,9 Prozent) 3,3 Prozent, in Neubulach (82,0 Prozent) machten 3,5 Prozent mehr ein Kreuz und in Neuweiler (81,1 Prozent) gingen drei Prozent mehr in die Wahllokale.