Der Rathausbrunnen erinnert an Freiherrn Benjamin von Buwinghausen, dessen Nachfahren zu Besuch waren. Klaus Pichler (rechts) hatte einige Informationen für Verena Großmann, Gabriele Pichler, Larry und Anna Martin (von links). Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimatgeschichte: Burgherren-Nachfahren zu Besuch in Zavelstein / Wasserversorgung erstaunt

Familie Martin, Nachfahren des amerikanischen Buvinghausen-Clans, war am Wochenende in Bad Teinach-Zavelstein zu Besuch. Larry Martins Mutter ist eine geborene Buvinghausen und lebt in hohem Alter in den USA.

Bad Teinach-Zavelstein. Über Generationen und Jahrhunderte hinweg tauften die Buwingshausens (im Amerikanischen wurde aus dem w ein v) Söhne auf den Namen Benjamin. Einer der Freiherren hinterließ im 17. Jahrhundert auch in Zavelstein Spuren, wie seine Nachfahren am Wochenende hörten.

Benjamin von Buwinghausen war es, der mittels Teuchelleitung die Wasserversorgung von Rötenbach nach Zavelstein erbauen ließ. An diesen Meilenstein für die Bevölkerung, die bis dahin immer wieder unter Wasserknappheit litt, erinnert bis heute der sogenannte Teuchelbohrer im Torbogen des Burgzugangs.

Stammbaum ist im Gepäck

Gabriele und Klaus Pichler erläuterten beim Rundgang durch das Städtle Zavelstein den amerikanischen Besuchern Anna und Larry Martin die Historie der Stadt. 20 Jahre nachdem seine Mutter Gertrude Martin, eine geborene Buvinghausen, per Stippvisite den Spuren ihrer Ahnen folgte, erkundete Martin mit seiner Frau die Wurzeln der Familie.

Den Stammbaum hatte der in Idaho (Bundesstaat im Nordwesten der USA) lebende Nachfahre im Gepäck. "Der Name Buwinghausen hat einen guten Ruf in unserer Stadt und war auch in der Politik Württembergs von Bedeutung", sagte das Ehepaar Pichler zu den Gästen. "Er konnte zwar den Krieg nicht verhindern, war aber seinerzeit eine wichtige Persönlichkeit für die Reformation", fasste Klaus Pichler das Wirken Benjamin von Buwinghausens zwischen Protestanten und Katholiken zusammen. 1635 verstarb er an der Pest. Im 19. Jahrhundert waren Familienzweige der Freiherren nach Amerika ausgewandert, doch auch im Kreis Böblingen leben noch Verwandte.

Damit den Nachfahren die Stadt auch in ihrer Heimat in Erinnerung bleibt, überreichte die stellvertretende Bürgermeisterin Verena Großmann im Namen der Stadt sowohl Leckereien, als auch beispielsweise den neuen Stadtplan in englischer Sprache. Zuvor hatte es für die Gäste frischen Träubles-Kuchen von Gabriele Pichler gegeben.

Ihr Aufenthalt in Zavelstein dauerte indes nur zwei Tage, da ihre Reise sie außerdem nach Freiburg, Luzern und Basel führt, ehe eine Rheinfahrt bis Amsterdam unternehmen.