Aus nördlicher Sicht wird das Rathaus um einen Anbau erweitert. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Rathaus: Architekt erläutert Plan

Die städtische Verwaltung und die Touristik von Bad Teinach-Zavelstein sollen künftig unter einem Dach sitzen. Dafür soll das Rathaus einen Anbau bekommen. Die Ausschreibung soll bis Weihnachten fertig gemacht werden.

Bad Teinach-Zavelstein. Dies wurde am Montagabend in der Gemeinderatssitzung beraten. "Wir sind am Punkt der Entscheidung angekommen, ob es weitergeht", sagte Bürgermeister Markus Wendel.

Was bislang nur eine Idee seitens der Stadtverwaltung zum Meinungsaustausch im Gemeinderat sowie der Bevölkerung war, nimmt nun konkrete Formen an. Neben dem Anbau an der rückwärtigen Seite des Verwaltungssitzes in Richtung Osten soll gleichzeitig das bestehende Rathaus modernisiert werden (wir berichteten).

Architekt Wolfgang Krieg erläuterte dem Gremium die überarbeitete Planung, deren Kernstück vor allem der Aufzug darstellt. "Die Forderung nach Barrierefreiheit wird damit realisiert und das neue Treppenhaus trägt den feuerschutztechnischen Anforderungen Rechnung", führte er aus. Der Anbau erhält demnach ein Flachdach, dessen Fläche und Statik so ausgelegt sind, dass sie eine Aufstockung zu einem späteren Zeitpunkt ermöglichen.

Sandsteinmauer vor dem Eingang wird niedriger

"Auch bei den Grenzabständen wurde darauf geachtet", stellte Krieg mit Blick auf die benachbarte Bebauung fest. Während die Schindelfassade, die unter Denkmalschutz steht, erhalten bleibt, wird die Sandsteinmauer vor dem Eingang niedriger. "Beleuchtete, durchsichtige Schaukästen, die von beiden Seiten betrachtet werden können, dienen stattdessen der Absturzsicherung", kündigte der Architekt an. "Von unten bis oben erhält das Bestandsgebäude einen neuen Bodenbelag und neue Türen", verwies Wendel zudem auf weitere Details. Allerdings sei der Einbau von breiteren Türen für die Barrierefreiheit nicht überall technisch möglich oder wirtschaftlich sinnvoll, entgegnete er der Anfrage von Gemeinderätin Verena Großmann. Bestehende Mauern verhindern das in erster Linie, so Krieg.

Gremium gibt Vorhaben grünes Licht

Für das Vorhaben, so der Rathauschef, wurde in den zurückliegenden Sommerwochen unter anderem die Fördersituation abgeklärt. Bei veranschlagten Gesamtkosten in Höhe von rund 1,46 Millionen Euro kann die Stadt demnach aus dem Landessanierungsprogramm 526 000 Euro Zuschüsse erwarten.

Da ein Teil der Leistungen in der Verwaltung wie Ruhewald und Freibad Vorsteuer abzugsfähig sind, erhält die Stadt einen Kostenersatz in Höhe von 104 000 Euro. Unter dem Strich müsse die Stadt deshalb mit einem Eigenanteil von rund 834 000 Euro rechnen und in den Haushaltsplanungen der beiden kommenden Jahre berücksichtigen. "Jetzt oder nie", warb der Bürgermeister um einen Beschluss des Gemeinderats, den Antrag auf Baugenehmigung zu stellen. Unter anderem jährlich um bis zu acht Prozent steigende Baukosten gab er dafür ebenfalls zu bedenken.

Das Gremium gab dem Vorhaben grünes Licht, sodass die Ausschreibung bis Weihnachten vom Architekten fertiggestellt werden kann.