Stolz präsentierten die Oldtimer-Liebhaber ihre Traktoren. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Oldtimertreffen: Besucher strömen auf Sommenhardter Schützenhausgelände / Beste Ehrenscheibenschießer gekührt

Von Albert M. Kraushaar

Bad Teinach-Zavelstein-Sommenhardt. Das zehnte Sommenhardter Schlepper- und Traktorentreffen war nicht nur wegen des Teilnehmerrekords von 85 Fahrzeugen ein voller Erfolg, auch die Besucher strömten bei sonnigem Wetter auf das Schützenhausgelände.

"Die Oldtimer-Motorräder haben wir gar nicht mit eingerechnet, da herrschte auch ein ständiges Kommen und Gehen", erklärte Werner Schönhardt zur Teilnehmeranzahl.

Mit daran beteiligt waren unter anderem die Schlepperfreunde aus Neubulach, Rötenbach und Oberlengenhardt. Sauber aufgereiht belegten die Traktoren den letzten Meter rund um das Schützenhaus. Und da gab es wieder einiges zu sehen: rausgeputzte Oldtimer mit Blümchen geschmückt, echte Raritäten wie ein Glühkopf Lanz oder ein Schmalspur Schlepper der Marke Schanzlin, die heute kaum noch jemand kennt.

"Die Marke stammt aus Südbaden und die hat in den 70er-Jahren Weinberg- und Kommunalschlepper hergestellt", erklärt Besitzer Helmut Pfrommer, der in vielen Monaten intensiver Arbeit aus dem einstigen "Schrotthaufen" ein Vorzeigeexemplar geschaffen hat. Viel davon geschah in Handarbeit, weil es für das immerhin 30 PS-starke Gefährt keine Ersatzteile mehr gab.

Auch wenn sich viele der Oldtimer inzwischen zu teilweise teuren Lieblingsobjekten entwickelt haben, tun auch heute noch einige ihren Dienst in Land- und Forstwirtschaft. Und das nach 60 oder 70 "Arbeitsjahren" immer noch zuverlässig und preisgünstig vor allem als Antriebskraft für transportable Kreis- oder Bandsägen und vor Holzspaltern wie vor Ort zu sehen war.

In Sommenhardt war jedenfalls die ganze Vielfalt von Lanz, Fahr, Kramer, Hannomag, Mc Cormik, Porsche, Fendt, Bautz MAN bis zum Unimog zu sehen. Die Fahrzeuge prägten vor allem von 1940 bis 1970 die Land- und Forstwirtschaft.

Nach 1970 begann das große "Markensterben"

Danach begann das große "Markensterben". Viele, vor allem Familienunternehmen, wurden aufgekauft oder verschwanden vom Markt. Porsche konzentrierte sich auf Autos, aus Lanz wurde John Derr, Mc Cormik ging in der Weltmarke Case auf.

Die Oldtimer zu erhalten und zu pflegen, haben sich viele auf die Fahne geschrieben. Rund um die nötige Technik hat sich ein Markt gebildet.

Der entsprechende Austausch dazu findet nicht zuletzt bei den Schlepper- und Traktorentreffen statt. Hier machte Sommenhardt keine Ausnahme, wobei das Schützenhaus noch Abwechslung in Form von einem Pokal und Ehrenscheibenschießen für Fahrer und Gäste anbot. Hier gingen Volker Schönhardt (Sommenhardt; Fahrer) und Heike Schwämmle (Rötenbach; Gäste) als Gewinner hervor.

Die Ehrenscheibe ging an Helmut Kussmaul (Sommenhardt), die Auszeichnung für das älteste Fahrzeug, einen Kramer Baujahr 1939, ging an Stefan Pfrommer (Rötenbach).

Die weiteste Anreise hatte ein Deutz-Fahrer aus dem 25 Kilometer entfernten Simmersfeld zurückgelegt.