Erleichtert nach der Wiederholungswahl am gestrigen Sonntag: Bernhard Waidele und seine Frau Ursula Fotos: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Amtsinhaber sichert sich bei Wahlwiederholung in Bad Rippoldsau-Schapbach erneut die Mehrheit

Von Sylvia Wiegert und Claus Wiegert

Bad Rippoldsau-Schapbach. Die Zitterpartie hat für ihn nun ein Ende: Bernhard Waidele sicherte sich gestern auch bei der Wiederholung der Bürgermeisterwahl in Bad Rippoldsau-Schapbach die absolute Mehrheit und damit den Chefsessel im Rathaus.

Kurz nach 19 Uhr verkündete die stellvertretende Bürgermeisterin Beate Belz vor rund 200 Einwohnern auf dem Schapbacher Rathausplatz das Ergebnis: 55,7 Prozent der Urnengänger votierten auch im Wiederholungswahlgang für Amtsinhaber Bernhard Waidele. Gegenkandidat Ulrich Krauth erhielt 40,6 Prozent der abgegebenen Stimmen, Eckhard Danger landete bei einem Prozent und die beiden Kandidaten Heiko Gold und Rüdiger Widmann kamen auf 0,5 und 0,2 Prozent.

Die große Unbekannte im Vorfeld der Wiederholungswahl war die Wahlbeteiligung, da die beiden Hauptkonkurrenten Bernhard Waidele und Ulrich Krauth den Ball im Vorfeld nicht nur flach hielten, sondern ihn ganz ruhen ließen: Wahlkampf gab’s nicht. Was allerdings die Gefahr barg, dass es so mancher Bürger gar nicht mehr für nötig hielt, überhaupt zur Urne zu gehen. Vor allem für den Amtsinhaber stellte sich die Frage, ob er die Schapbacher nochmals mobilisieren kann, immerhin erzielte Waidele dort beim ersten Wahlgang 77,3 Prozent.

Sein Aufruf wurde gehört: Die Wahlbeteiligung war gestern mit 71,5 Prozent nicht viel niedriger als im März (78,8 Prozent), und wieder sicherte sich der Amtsinhaber in Schapbach satte 75,5 Prozent der Stimmen. Gegenkandidat Ulrich Krauth erhielt dort 19,1 Prozent. In Bad Rippoldsau war es umgekehrt: Dort erreichte Waidele gestern 24,4 Prozent, Krauth brachte es auf 73,4 Prozent.

Zu den ersten Gratulanten zählte gestern vor dem Schapbacher Rathaus Landrat Klaus Michael Rückert. Er wünschte dem bestätigten Amtsinhaber eine glückliche Hand für die nächsten acht Jahre, Freude im Amt und eine stabile Gesundheit. "Sie haben spannende und aufwühlende Monate hinter sich", so Rückert, aber die Wiederholungswahl sei nun Geschichte. "Weder mir noch meinen Mitarbeitern im Landratsamt hat diese Wahlwiederholung Spaß gemacht", versicherte der Landrat, aber: "Wir hatten aus rechtlichen Gründen keine andere Wahl."

Den Gemeinderäten und der Bevölkerung in Bad Rippoldsau-Schapbach dankte Rückert dafür, dass sie diesen rechtsstaatlichen Akt mitgetragen haben.

Rückerts beglückwünschte auch Kandidat Ulrich Krauth zu dessen sehr gutem Ergebnis. "Demokratie lebt von der Auswahl", so der Landrat, der sich Krauth auch weiterhin als engagierten Gemeinderat und Kreisrat wünschte.

Bernhard Waidele freute sich gestern über das sehr gute Ergebnis und die hohe Wahlbeteiligung: "Damit haben die Bürger der Demokratie Achtung gezollt", sagte er. Seit März habe er eine schwere Zeit mit einigen schlaflosen Nächten durchstehen müssen, so Waidele. Jetzt schaue er aber zuversichtlich nach vorn: "Wir wollen alle das Beste für diese Gemeinde erreichen." Bereits nächste Woche, so der Wahlsieger, habe er einen Termin mit dem Landrat, bei dem es um den Wolftalradweg gehe.

Ulrich Krauth hatte mit diesem Ergebnis schon im Vorfeld der Wahl gerechnet, wie er versicherte. Als Vorsitzender der Mehrheitsfraktion im Gemeinderat Bad Rippoldsau-Schapbach sieht er es nun als seine Aufgabe an, kommunalpolitisch zum Wohl der Gemeinde weiter mitzuarbeiten Schon nach seiner Wahlniederlage am 15. März habe er sich "nicht in die Schmollecke" zurückgezogen und werde dies auch weiterhin nicht tun, versicherte er. Den Einwohnern in Bad Rippoldsau-Schapbach zollte er Respekt: Sie hätten mit der hohen Wahlbeteiligung ihre Bürgerpflicht erfüllt.

Bernhard Waidele feierte seinen Sieg gestern noch im großen Kreis: Er lud die Bürger vor dem Rathaus ein, mit ihm das Fest des Musikvereins Schapbach zu besuchen und auf das Ergebnis der Wahlwiederholung anzustoßen.

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