Die wegen des Neubaus der Maierhofbrücke in Schapbach erforderlich gewordene Umleitung soll nach dem Willen von Bürgermeister Bernhard Waidele möglichst schnell asphaltiert werden. Der Gemeinderat bleibt jedoch bei seiner Ablehnung. Foto: Weis Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeister pocht trotz zweier Abstimmungsniederlagen auf Asphalt für Schotterweg

Von Claus Wiegert Bad Rippoldsau-Schapbach. Am Aschermittwoch war es für Bernhard Waidele zum zweiten Mal vorbei: Bei einer eilends einberufenen Sondersitzung lehnte der Gemeinderat Bad Rippolds-au-Schapbach erneut den Vorschlag des Bürgermeisters ab, den Schotterweg von der Maierhofbrücke bis zum Campingplatz zu asphaltieren. Der rund 260 Meter langeWeg in Schapbach dient als Umleitung für die Zeit, in der die Maierhofbrücke neu gebaut wird. Waidele möchte aus dem Provisorium durch die Asphaltierung gleich ein Stück des geplanten Wolftal-Erlebnisradwegs schaffen. Nun nimmt der Schultes den dritten Anlauf für das relativ kleine, ihm aber sehr wichtige Projekt. Waidele will zeigen, betont er im Gespräch mit unserer Zeitung, dass er nicht "der böse Bürgermeister" sei, der nur seinen Willen durchsetzen möchte, sondern dass es bei dem Vorhaben allein ums Allgemeinwohl gehe.

Zwar belaufen sich die Mehrkosten bei einem Asphaltweg gegenüber einem Schotterweg nach Angaben des von der Gemeinde beauftragten Ingenieurbüros auf rund 5700 Euro. Es gibt laut Waidele allerdings Zuschüsse, sodass sich der Eigenanteil der Gemeinde nur auf gut 1100 Euro belaufe. Würde die vorgesehene acht Zentimer dicke Tragdeckschicht jetzt gleich aufgebracht, spare die Gemeinde gegenüber einem späteren Asphaltausbau rund 8000 Euro. Auch im neuen Mitteilungsblatt für Bad Rippoldsau-Schapbach wirbt Waidele leidenschaftlich dafür, die Chance zu ergreifen: Den Mehrkosten für die Gemeinde stehe "ein wirtschaftlicher Vorteil und ein ungeheurer Mehrwert" gegenüber. Der asphaltierte Weg sei zudem im Winter besser und schneller zu räumen als ein Schotterweg.

Die jetzige Umleitungsstrecke könne als Wander-, Rad-, Spazier- und Schulweg genutzt werden. Von einer Verschwendung von Steuergeldern, von der im Gemeinderat die Rede gewesen sei, könne nicht gesprochen werden. Die negative Entscheidung des Gemeinderats ist für Waidele nicht nachvollziehbar. Zumal eine Bedingung des Gemeinderats erfüllt worden sei: Die betroffenen Grundstücksbesitzer hätten der Asphaltierung mündlich ugestimmt.

Mit den beiden Abstimmungsniederlagen – die erste, eine Woche vor Aschermittwoch, war nach Waideles Definition nur eine Willensbekundung – ist nach Meinung des Bürgermeisters noch nicht das letzte Wort gesprochen. Waidele hofft darauf, sagt er auf Nachfrage, dass im Gemeinderat letztlich doch "die Vernunft siegt", und will das Thema nach einiger Zeit wieder auf die Tagesordnung setzen. Denn, da ist sich der Schultes sicher, der Ausbau des auf Gemarkung Bad Rippoldsau-Schapbach durchgängigen Wanderwegs zum Erlebnisradweg werde kommen. Landrat Klaus Michael Rückert messe dieser Strecke in der Radwegekonzeption für den Landkreis Freudenstadt oberste Priorität bei, weil er von der Bedeutung des Wolftal-Erlebnisradwegs am Rand des Nationalparks und für den Wolf- und Bärenpark überzeugt sei. Für Waidele ist der Ausbau denn auch "nur noch eine Frage der Zeit".