Ein riesiger Suppentopf wartete bei der Elfi-Mess auf Bürgermeister Bernhard Waidele. Foto: Schmid

Bürgermeister und Gemeinderat bekommen bei der Elfi-Mess im Kurhaus ihr Fett ab.

Bad Rippoldsau-Schapbach - Bei der Elfi-Mess im Bad Rippoldsauer Kurhaus, die von den Kaffee-Tanten bravourös gestaltet wurde, stand die Kommunalpolitik im Vordergrund. Bürgermeister Bernhard Waidele und der Gemeinderat mussten einiges einstecken. Der Schweizer Guggenmusik Opus C-Voll aus Riniken gelang es schnell, die Narren jeden Alters im proppenvollen Kurhaus in Stimmung zu versetzen. Der Mär, dass im leerstehenden alten Bad Rippolds-auer Rathaus Geister ihr Unwesen treiben, widersprachen die Kaffeetanten. Zutreffend sei, dass die Apotheke und die Zahnarztpraxis ausgezogen seien, doch in die muffigen früheren Rathausräume wollten nicht mal die Geister einziehen, so die Kaffeetanten. An dem "Horrorfilm" und dem HickHack von der Klinik sei nichts Wahres dran, denn es sei erwiesen, dass das Haus ein Sanatorium für gestresste Gemeinderäte und Gemeindebedienstete werde.

Neu sei, dass der gemeindliche Polizeiposten nun auch als Paketzusteller tätigt ist, nach dem Motto "Polizei, dein Freund und Helfer". So sei der Polizeiposten neuerdings damit beauftragt worden, zu überwachen, dass die "Touri" des Orts nicht zu früh ihre Pforten öffnet. Aber noch schlimmer sei, meinten die Kaffeetanten, dass die Gästeanmeldungen von Bad Peterstal nun in Bad Rippoldsau registriert würden. Behauptet wurde bei der Elfimess, dass der Bürgermeister keinen Gemeinderat mehr brauche und er nur zu Vereinsveranstaltungen komme, wenn er eine Freikarte erhalte. Ob der "Rinderwahn" in der oberen Wolftalgemeinde ausgebrochen ist, wollte niemand bestätigen.

Den künftigen Gemeinderatskandidaten wurde empfohlen, sich vor dem Weg in den Gemeinderat zunächst mit den Erfahrungen im Narrenrat vertraut zu machen. Blumenfrau Gabi werde sich nicht als Gemeinderätin aufstellen lassen, sagten die Kaffeetanten, weil sie den Bürgermeistersessel im kommenden Jahr einnehmen wolle. In einem auf der Kurhausbühne aufgestellten großen Suppenkessel musste Bürgermeister Waidele mit dem Kochlöffel rühren, da so einige "Gerüchte" kursierten und die Räte sich weigerten, die Suppe des Bürgermeisters auszulöffeln. Als Neuheiten kündigten die Narren an, dass künftig die Gemeinderäte ihre Drucksachen rechtzeitig durch Drohnen zugestellt bekommen und die Wortwahl "bald" in den Ratsbeschlüssen mit "sofort" ersetzt wird. Auch bekommen die Gemeinderäte körperliche Fitness verordnet, damit sie sich besser auf den Sitzungsverlauf konzentrieren können.