Guter Handwerker und Lehrmeister gleichermaßen: Wolfgang Müller. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachruf: Tod von Wolfgang Müller schockiert die Rippoldsauer

Bad Rippoldsau-Schapbach. Die Nachricht vom tödlichen Motorradunfall des beliebten Schreinermeisters Wolfgang Müller aus Bad Rippoldsau ist in der Gemeinde noch immer nicht fassbar.

Am Sonntag, 16. Oktober, ereignete sich abends der tragische Motorradunfall im Ortsteil Bad Rippoldsau, nur knapp einen Kilometer vor dem Schreinereibetrieb Müller Manufaktur Möbelbau. Müllers Ehefrau Monika, als Sozia beim Unfall dabei, wurde schwer verletzt ins Krankenhaus Freudenstadt eingeliefert. Sie ist jedoch wieder soweit genesen, dass sie an der Beerdigung ihres Ehemanns teilnehmen kann.

D er 47-jährige Schreinermeister Wolfgang Müller führte die Manufaktur Möbelbau Müller seit 2004, zunächst gemeinsam mit seinem Onkel Josef, seit drei Jahren schließlich alleine. Sein Großvater Albert hatte die Schreinerei 1930 gegründet, die später von seinen Söhnen Gottfried und Josef erfolgreich fortgeführt worden war. Gottfried Müller, Vater von Wolfgang Müller, starb im August vor fünf Jahren, die Mutter Juliane im Frühjahr, kurz vor ihrem 75. Geburtstag nach einem langem Leiden. Auch Wolfgang Müllers Schwester Marion ist tot, sie starb im Februar 2014.

Wolfgang Müller galt als stets fleißiger und strebsamer Schreinermeister. Er war nicht nur Unternehmer und Chef, sondern auch ein exzellenter Lehrmeister. Viele der in der Schreinerei Müller ausgebildeten Lehrlinge , wurden Innungs-, Landes- und Bundessieger. Wolfgang Müller war ein großer Jugendförderer und bot den Schülern der Region Praktika an. Vor allem hatte er die Gabe, sein Wissen und Geschick im Schreinerhandwerk an die Jugendlichen mit Ruhe, Besonnenheit und Leidenschaft zu vermitteln. Müller, Vorsitzender des Gesellenprüfungsausschusses der Schreinerinnung Wolfach, war bei Berufskollegen und Vereinen im Ort für seine Hilfsbereitschaft und als Tüftler bekannt und beliebt.

Ein geduldiger Lehrmeister

Schon in der Jugendzeit war Wolfgang Müller nicht nur begeisterter Bastler, sondern nahm auch öfters an den Seifenkistenrennen teil, wo er als Bundessieger gefeiert wurde. Als Ausgleich zur Schreinerarbeit hatte er eine große Vorliebe für alte Mofas, Motorräder und Autos, die er wieder auf Vordermann brachte. Darüber hinaus schätzte er eine gute Gemeinschaft beim Wandern und Skifahren, war Mitglied des Bikerclubs MRC und des Bad Rippoldsauer Skiclubs.

Wolfgang Müller hinterlässt seine Ehefrau Monika, Sohn Jens und Tochter Simone. Die Beerdigung findet am Freitag, 4. November, statt. Die Trauenfeier in der Pfarr- und Wallfahrtskirche beginnt um 14.30 Uhr, anschließend ist Beisetzung auf dem Bad Rippolds-auer Friedhof.