Mit einem Tag der offenen Tür wird das 60-jährige Bestehen des ABB-Kinderferienhauses gefeiert. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

ABB-Ferienhaus: Feier mit großem Programm / Familie Armbruster betreut Einrichtung in dritter Generation

Von Erich Bächle

Mit einem Tag der offenen Tür am Samstag, 2. Juli, feiert das ABB-Kinderferienhaus in Schapbach sein 60-jähriges Bestehen.

Bad Rippoldsau-Schapbach. Dabei haben die Besucher von 11 bis 17 Uhr Gelegenheit, einmal einen Blick hinter die Kulissen des Kinderferienhauses zu werfen. Vor allem für Kinder wird ein großes Spiel- und Spaßprogramm geboten, darunter zwei Hüpfburgen, ein Bungee-Trampolin, Bullenreiten, ein Surf-Simulator, eine Tombola, Kinderschminken, ein Schätz- und Gewinnspiel, ein Luftballon-Weitflugwettbewerb und eine Forscher-Show zum Mitmachen. Ein Zauberer wird Tricks vorführen. Für Speisen und Getränke ist natürlich auch gesorgt.

Am 16. Juni 1956 weihte der Elektronikkonzern ABB das Kinderferienhaus ein und nahm es in Betrieb. Schon drei Tage später traf die erste Gruppe von Kindern ein. Seither haben dort mehr als 28 000 Kinder von ABB-Beschäftigten ihre Ferien verbracht.

Die Freizeiteinrichtung bietet Platz für 56 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren. Seit zehn Jahren haben auch Kinder von Mitarbeitern der ABB Schweiz diese Möglichkeit. Darüber hinaus haben Kinder von drei bis fünf Jahren mit einem Elternteil außerhalb der Schulferien die Möglichkeit, eine Woche lang im Schwarzwald Ferienluft zu schnuppern.

Diese Schnupperfreizeiten würden gut angenommen, erläuterte Karin Armbruster, seit 15 Jahren Leiterin des Hauses.

Markus Ochsner, Arbeitsdirektor von ABB Deutschland und für das Haus verantwortlich, sieht in der Einrichtung eine in der deutschen Unternehmenslandschaft einmalige Sozialleistung, einen Beitrag zur Motivation und zur Bindung der Mitarbeiter sowie eine Investition in die Zukunft des Unternehmens.

Den Kindern stehen während ihres Aufenthalts zahlreiche Freizeiteinrichtungen zur Verfügung, darunter ein Freibad, ein Hallenbad, Spiel- und Bolzplätze, eine Sporthalle, ein Grillplatz und ein Rodelhang. Das Kinderferienhaus ist eingebettet in einen 60 000 Quadratmeter großen Park, in dem sich auch ein Pool befindet.

Die kleinen Feriengäste werden während ihres Aufenthalts von sechs Erzieherinnen sowie einem zehnköpfigen Team von Köchinnen, Reinigungshilfen und einem Hausmeister betreut. ABB ist damit einer der größten Arbeitgeber in Schapbach. Seit vier Jahrzehnten wird das Kinderferienhaus von der Familie Karl Armbruster betreut, mit Heike Armbruster nun schon in der dritten Generation.

Unterstützt wird das Kinderferienhaus von einem Förderverein mit mehr als 400 Mitgliedern, der heuer sein zehnjähriges Bestehen feiert. Zahlreiche handwerklich Begabte unter diesen Vereinsmitgliedern treffen sich in ihrer Freizeit mehrmals im Jahr zu ehrenamtlichen Arbeitseinsätzen im oberen Wolftal.

Ihren Anfang nahm die Erfolgsgeschichte ABB-Kinderferienhaus 1950, als die Schweizer ABB-Muttergesellschaft aus Anlass ihres 50-jährigen Bestehens ihrem deutschen Unternehmen eine halbe Million Mark zur Verfügung stellte mit der Zweckbestimmung "Erholung bedürftiger Kinder von Betriebsangehörigen".

Eine eigens gegründete Kindererholungswerk GmbH erwarb die im Besitz des damaligen BBC-Chefs Hans Leonhard Hammerbacher befindliche Villa Hohenhaus. Das Herrschaftshaus wird von den Schapbachern auch das "Schlössle" genannt.