Schnurrten über den Wassererlebnisplatz im Holzwald: Torsten Schremp und Thomas Schmid. Foto: Schmid Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: In den drei Lokalen geht es hoch her / Einige Geschehnisse aus dem Tal aufs Korn genommen

Fünf Schnurrantengruppen zogen durch die Lokale Vorseebach, Klösterle Hof und Alte Tränke und glossierten in ihrem Rundgang die kleinen und großen Ereignisse des vergangenen Jahres.

Bad Rippoldsau-Schapbach. Etwas zurückhaltend zeigten sich die Schnurranten bei der Gemeindepolitik, dafür gab es sonst viel Neues aus dem "Tal der Tiere". Mit ausgelassener Fröhlichkeit präsentierten sie so manche Kuriosität, auch in Liedern verpackt.

Einem Kegeler passierte bei einer Wanderung ein großes Missgeschick. Er fiel in einen großen Kuhfladen und musste seine ganzen Kleider ausziehen. Er kam in der Unterhose ins Hotel und besaß kein Geld mehr, um eine neue Hose zu kaufen. Beim Tröpfle-Hexenball wurde der Zeltverleiher wegen schlechten Verhaltens aus dem Zelt verwiesen, und es half ihm nichts, dass er auf sein "Hausrecht" im eigenen Zelt pochte.

Die Schurranten Tobias Zanger und Sebastian Neef klärten die Zuhörer über neumodische Wörter auf, die in keinen Lexika zu finden sind. Die Riebele suchten für 2018 neue Schnurranten, hieß es weiter. Sie versprachen einen Einstieg in ein schöneres Leben, zumindest während der Fasnet. Sollte die Werbung ohne Erfolg bleiben, müssten die Rippoldsauer Narren mit den Schapbacher Schnurranten fusionieren. Nicht vergessen haben die Schnurranten die Unterschriftenaktion in Sachen Zulassung des Windrads auf Schenkenzeller Gemarkung, wo für die Zufahrt auf Gemeindegelände die Gemeinde innerhalb der 20 Jahre zu Wohlstand kommen könnte. Sie fragten, ob dies der Wunsch des Gemeinderats ist.

Wie ein Märchen war die Schnurre von Carmen Litschel und Ramon Kara gehalten. Sie sahen mit an, wie die ausgebrochene Wanderschafherde vom Holzwald durch den Ort nach Süden zog und dabei einige Schafe von der "Alten Tränke" sich der Herde anschlossen. Als der Wirt von seinen "Überläufern" erfuhr, rannte er den Tieren hinterher. Letztlich brachte er mehr Tiere wieder heim, als ausgebüxt waren.

Pizzaauslieferung mit großen Hindernissen

Schwierigkeiten gab es bei einer Pizzaauslieferung, weil der Zusteller nur den Vornamen wusste, der im Ort aber fast ein Duzend mal vertreten ist. Der Besteller musste über eine Stunde warten, bis die dann erkaltete Pizza ankam.

Der im Herbst eingeweihte Wassererlebnisplatz im Holzwald hat bis heute keine TÜV-Plakette bekommen. Noch schlimmer könne es aber werden, warnten die beiden Schnurraten Torsten Schremp und Thomas Schmid, wenn wieder einmal ein Jahrhunderthochwasser die Wolf herunter kommt und der Wassererlebnisplatz vor der Bäckerei Schmid landet.

Spott hatten die Schnurranten Rita Armbruster und Tochter Claudia für drei oberschlaue Untertäler übrig. Die drei hatten den Heimweg nach der Feuerwehrprobe erst angetreten, nachdem die Straßenbeleuchtung ausgeschaltet war. Um auf dem Heimweg nicht gesehen zu werden, verschwanden sie, wenn sich ein Auto nährte, hinter den Leitplanken. Zwar ist die Uniform dunkelblau und der Stoff nachts nicht zu sehen, aber die Leuchtstreifen reflektierten die Scheinwerfer. Die Spätheimkehrer mit ihrem schweren Gang waren schnell bekannt. Warum sie noch so spät unterwegs waren, ist nicht bekannt, zumal bei Feuerwehrproben kein Bier getrunken wird.

Zum Ausklang des gut dreistündigen Schnurrens kam die "Radaumusik" noch im "Klösterle Hof" vorbei und spielte Guggenmusik und Schunkellieder.