Das Waldfreibad in Schapbach soll ein neues Becken aus Edelstahl bekommen. Archivfoto: Weis Foto: Schwarzwälder-Bote

Waldfreibad in Schapbach benötigt neues Edelstahlbecken / Förderverein auf zehn Jahre betraut

Von Werner Hering

Bad Rippoldsau-Schapbach. Um die Sanierung des Waldfreibads ging es bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Bad Rippoldsau-Schapbach.

Doch zunächst musste der Förderverein Waldfreibad förmlich damit beauftragt werden, das Schwimmbad zu betreiben. Dies erfordere das EU-Recht, sagte Hauptamtsleiter Klemens Walter. Denn der Verein nehme mit Mitteln der Gemeinde Aufgaben der Gemeinde wahr. Auf Vorgabe des Landratsamts wurde dafür ein Zeitraum von zehn Jahren bestimmt, die Zustimmung erfolgte einstimmig.

Dann stand die Planungsvorstellung für die Sanierung und die Vergabe der Planungsleistungen auf der Tagesordnung. Zunächst stellte Bürgermeister Bernhard Waidele den bisherigen Sachstand dar. Er sprach von Kosten von 1,5 bis 1,6 Millionen Euro. Diplom-Ingenieur Rolf Linsenmeier von der Firma Aqua-Technik in Freiburg ging auf die Bestandsaufnahme vom Oktober 2013 ein. Becken und Technik des Bads sollen neu gebaut werden. Die Besucherzahlen liegen bei durchschnittlich 12 000 pro Saison.

Das Becken mit den Abmessung 33,3 Meter mal 12,5 Meter wurde 1938 gebaut. Es verfügt über Ein-Meter-Sprungbrett, das Becken ist dort 3,4 Meter tief. Allerdings sei der Strömungsverlauf ungünstigerweise horizontal. Der neue Beckenkopf läge etwa 30 Zentimeter über dem jetzigen Niveau und hätte dann eine vertikale Durchströmung. Möglich wäre es auch, etwa eine Schwallbrause, Wasserrutsche oder eine Wasserkanone einzubauen. Durch das Edelstahlbecken käme es durch die Sonneneinstrahlung zu einer zusätzlichen Erwärmung, die bei etwa einem Grad liegen würde. Eingeplant ist auch eine Nachtabdeckung.

Linsenmeier stellte verschiedene Möglichkeiten vor, das Wasser zu erwärmen. Möglich wäre dies mit Solaranlagen, Wärmetauscher oder Fernwärme. Die Arbeiten könnten voraussichtlich zwischen Saisonende und -anfang abgeschlossen werden.

Nachfolgend ging es um die Vergabe der Planungsleistungen. Der Förderverein stellt dafür 25 000 Euro zur Verfügung, was der Rat einstimmig annahm. Damit könnten die Vorplanungskosten und auch Anteile für die Entwurfsplanung bezahlt werden, sagte Linsenmeier. Die Entwurfsplanung wäre Voraussetzung, um Anträge auf Fördermittel zu stellen. Bürgermeister Bernhard Waidele bezifferte die gesamten Planungskosten auf circa 100 000 Euro. Die Arbeiten könnten aber nicht vor Herbst 2016 starten. Denn die Anträge für Mittel aus der Tourismusförderung und dem Ausgleichstock müssten noch in diesem Jahr gestellt werden, eine Zusage erfolge aber erst im März oder April 2016. Ausgehend von circa 25 Prozent aus der Tourismusförderung und 50 bis 80 Prozent der Restsumme aus dem Ausgleichstock müsste die Gemeinde mit 400 000 bis 500 000 Euro rechnen.

Die Fragen aus dem Gemeinderat betrafen vor allem die Möglichkeiten, den Ausbau schrittweise vorzunehmen, was für Rolf Linsenmeier durchaus eine Möglichkeit war. Allerdings würden auch Provisorien kosten, warnte er. Allerdings könne der Einbau des Edelstahlbeckens mit der entsprechenden Technik nicht schrittweise erfolgen. Roman Kara (FWV), der auch stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins ist, warnte davor, die Planung weiter zurückzustellen, der Zustand des Freibads ließe das nicht mehr zu.

Ein Freibad mache einen Ort für Touristen, Einheimische und insbesondere junge Familien attraktiver, sagte Bernhard Waidele nach der Diskussion gegenüber unserer Zeitung.