Anschlussdichte müsste über 40 Prozent liegen / Experte stellt Varianten vor / Einsparmöglichkeiten

Von Werner Hering

Bad Rippoldsau-Schapbach. Um ein Nahwärmekonzept ging es bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Bad Rippoldsau-Schapbach. Rolf Pfeifer von der Freiburger Firma "endura kommunal" stellte verschiedene Varianten vor.

Die Gemeinde hatte ein Nahwärmekonzept entwickelt und dazu umfangreiche Erhebungen vorgenommen. Auch wurden Durch- und Umsetzung geprüft. Das Resümee fiel im Gemeinderat allerdings nicht sehr positiv aus. Wenn sich nicht mehr Interessenten für das Nahwärmekonzept finden, wird sich das Projekt nicht rentieren. Wenn die Anschlussdichte unter 40 Prozent liege, lasse sich dieses Konzept nicht realisieren, hieß es.

Diplom-Ingenieur Rolf Pfeifer von der Freiburger Firma "endura kommunal" stellte dann die möglichen Varianten für die Ortsteile Bad Rippoldsau und Schapbach vor. Die Wirtschaftlichkeit sei abhängig von Faktoren wie Anzahl der Anschlüsse, der Technik sowie des Eigenkapitals, Fördermitteln und Finanzierungskosten, so Pfeifer. Insbesondere die Zahl der Wärmeabnehmer sowie die Länge des Leitungsnetzes sind wichtige Kriterien. Dies zeigte sich deutlich am Beispiel Schapbach mit vier möglichen Szenarien: Bei zehn Privaten und sieben kommunalen Anschlüssen würden die Investitionskosten bei 644 000 Euro und der Netzverlust bei 20 Prozent liegen. Dies ergibt eine Anschlussdichte von 38 Prozent.

Werden 28 Privathaushalte und sieben kommunale Anschlüsse angenommen erhöhen sich zwar die Investitionskosten auf 884 000 Euro, die Netzverluste sinken aber auf 16 Prozent mit einer Anschlussdichte von dann 90 Prozent. Diese höhere Anschlussdichte verringern allerdings die Kosten für die Abnehmer. Bei gleichbleibenden Anschlusskosten von 10 000 Euro sinkt die Grundgebühr von 100 auf 80 Euro.

Genossenschaft bräuchte 100 000 Euro Eigenkapital

Deutlich werden die Ersparnisse beim Leistungspreis pro Kilowatt. Dieser verringert sich von 45 auf 30 Euro pro Kilowatt und der Arbeitspreis pro Kilowattstunde sinkt von zehn Cent auf sechs Cent. Für Rolf Pfeifer wäre eine mögliche Unternehmensform eine Genossenschaft, für die Realisierung allerdings wäre ein Eigenkapital von gut 100 000 Euro erforderlich.

Wie Bürgermeister Bernhard Waidele abschließend feststellte, sollte sich jeder Gemeinderat Gedanken machen, wie fortgefahren werden könne. Es liege nun auch an den Hauseigentümern, sich dafür zu entscheiden.

Die Gemeinde jedenfalls wird sich nochmals an das Büro wenden. Wenn sich nicht genügend Interessenten finden würden, könne das Projekt allerdings nicht realisiert werden, sagte Waidele.