Der Musikverein Harmonie Schapbach gab vor großem Publilum ein Konzert in der Pfarrkirche St. Cyriak. Foto: Weis Foto: Schwarzwälder-Bote

KonzertMusikverein Harmonie Schapbach trotzt diffiziler Akustik / Anspruchsvolles Programm

Der Musikverein Harmonie Schapbach hat unter der Leitung von Georg Schnurr bei seinem Kirchenkonzert in der Pfarrkirche St. Cyriak das Publikum begeistert. Der Erlös kommt dem Oberlinhaus in Freudenstadt zugute.

Von Wilfried Weis

Bad Rippoldsau-Schapbach. "Musik ist die höchste Kunst des Klangs", sagte Pfarrer Frank Maier in seiner Begrüßungsansprache. In der Tat: Die vielen Besucher erlebten ein hervorragendes Kirchenkonzert. Die Erwartungen des Publikums waren hoch – und es wurde nicht enttäuscht. Dirigent Georg Schnurr gelang es, die Kapelle dieser diffizilen Akustik anzupassen und den Zuhörern ein erlesenes Programm zu bieten.

Eröffnet wurde das Konzert mit dem modernen Choral "Sankt Cäcilia" von Thomas Asanger. Bei dieser packenden Choralfantasie kam die ungebundene rhapsodische Form emotional und expressiv zum Ausdruck. Es erklang ein 16-taktiges Motiv in den verschiedensten harmonischen Erscheinungsformen.

Vom US-amerikanischen Komponisten Steven Reineke stammte das Werk "Fate of the Gods" (auf Deutsch: Schicksal der Götter). Dieses klassische Stück, das auf einer Legende aus der nordischen Mythologie beruht, war sehr schwierig umzusetzen, was der Musikverein aber hervorragend meisterte. Schwermütig war das Klagelied "Threnody", das der US-Amerikaner James Barnes komponiert hatte. Er schrieb dieses Klagelied, das mit vielen zarten Tönen gespickt ist, in Erinnerung an einen alten Freund, den Saxofonisten Thomas Liley. Das Stück wurde sehr gefühlvoll vorgetragen und solistisch von den Saxofonen beherrscht.

Sehr rhythmisch war der Titel "Noah’s Ark" (Arche Noah), das vom belgischen Komponisten Bert Appermont stammt. Er hatte das Werk in vier zusammenhängende Sätze unterteilt: die Botschaft, die Parade der Tiere, bei der man förmlich das Traben der Tiere hörte, der Sturm und zum Abschluss "Das Lied der Hoffnung". Dieses schwierige Stück war zweifellos der Höhepunkt des Kirchenkonzerts. An die 50 Musiker wurden höchste Anforderungen gestellt. Jeder Einsatz saß präzise und man spürte eine enthusiastische Spielfreude.

Im Programm war auch das gefühlvolle Lied "The Rose" aus dem Jahre 1979, das von A. McBrown für den Film "The Rose" geschrieben und von der Sängerin Bette Middler interpretiert wurde.

Mit "Nun danket alle Gott", einem 1647 vom Kantor der Berliner St. Nicolai-Kirche, Johann Crüger komponierten Choral, setzte der Musikverein einen Schlusspunkt hinter den Konzertabend. Der mächtige Klang eines großen Blasorchesters erfüllte nochmals den gesamten Kirchenraum. Minutenlanger Beifall der begeisternden Zuhörer war der Lohn für das Kirchenkonzert.

Alexandra Schmieder dankte im Namen der Musiker und des Dirigenten für den Beifall und sagte, dass der Erlös des Konzerts dem Oberlinhaus in Freudenstadt zugute kommt. Das Geld soll für den Kauf eines gebrauchten Klaviers verwendet werden.

Danach spielte die "Harmonie" als Zugabe noch einmal "The Rose".