Bürgermeister a. D. Hubert Schmid ist am Dreikönigstag gestorben. Foto: Schmid Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachruf: Hubert Schmid gestorben / Erster Bürgermeister der Doppelgemeinde

Von Franz Schmid

Nach kurzer Krankheit ist am Dreikönigstag der Bad Rippoldsauer Alt-Bürgermeister Hubert Schmid kurz nach Vollendung seines 94. Lebensjahrs in einem Pflegeheim in Gengenbach gestorben.

Bad Rippoldsau-Schapbach. Hubert Schmid wurde am 27. Dezember 1921 in Bad Rippoldsau-Holzwald geboren. Nach der Schulzeit begann er seine Laufbahn als Finanzinspektor, die durch fünf Kriegsjahre unterbrochen wurde. Im Jahr 1947 heiratete er Elsa Schneider und unterstützte sie in deren Lebensmittelgeschäft, das später vergrößert und zum Obstgroßhandel ausgeweitet wurde. Seine Beamtenlaufbahn gab er 1948 auf.

Schon in jungen Jahren hat sich Hubert Schmid der Kommunal- und Parteipolitik verschrieben. Er war jahrzehntelang Kreistagsmitglied und Gemeinderat sowie Bürgermeister-Stellvertreter. 1969 wurde er zum Bürgermeister der damals noch selbstständigen Gemeinde Bad Rippoldsau gewählt. Neben der Erschließung von Baugebieten (Kreuzbühl) sowie dem Bau von Ortskanalisation und Kläranlage setzte er mit dem Bau des Kurhauses einen Meilenstein für Bad Rippoldsau.

Am 1. Juli 1974 unterzeichneten die damaligen Bürgermeister Felix Weller (Schapbach) und Hubert Schmid (Bad Rippoldsau) die Vereinbarung über den Zusammenschluss der beiden Gemeinden. Für Hubert Schmid, der im September 1974 zum Bürgermeister der Doppelgemeinde gewählt wurde, war die Zusammenführung beider Ortsteile eine der wichtigsten Aufgaben überhaupt.

Mit dem Neubau der Schule in Schapbach und der tief greifenden Sanierung des Ortskerns Bad Rippoldsau, deren wichtigster Bestandteil der Neubau der Kurklinik und des Kurmittelhauses war, wurden bis Ende der 70er-Jahre entscheidende Beschlüsse für die Zukunft gefasst. Dass die Investitionen eine beträchtliche finanzielle Belastung für die Doppelgemeinde waren, ging daraus hervor, dass der Schuldenstand von 1974 mit 2,6 auf 7,5 Millionen Mark im Jahr 1981 anwuchs. Doch der Vermögenszuwachs erhöhte sich in diesem Zeitraum von 15 auf 30 Millionen Mark.

Nicht einfach war all dies für den Bürgermeister, der auch als Kurgeschäftsführer den Neubau der Klinik mit Kurmittelhaus bewerkstelligen musste. Doch Leistungswille, Tatkraft, Verhandlungsgeschick und Zähigkeit zeichneten den Kommunalpolitiker Hubert Schmid aus, der zum 65. Geburtstag das Bundesverdienstkreuz erhielt.

Nach 13-jähriger Amtszeit als Bürgermeister, davon fünf Jahre als Rathauschef von Bad Rippoldsau und acht Jahre von der Doppelgemeinde, wurde er am 30. November 1982 in den Ruhestand verabschiedet. Den Lebensabend verbrachte das Ehepaar Schmid, das im Juni 1997 goldene Hochzeit feierte, in seinem Haus in der Rilkestraße.

Hubert Schmid war auch ein großer Vereinsförderer. Das Gründungsmitglied des Schwarzwaldvereins und der Ehrenkommandant der Feuerwehr Bad Rippoldsau war unter anderem auch maßgeblich an der im Jahr 1971 gegründeten Fürstenberger Trachtentanzgruppe beteiligt, viele Jahre Leiter der Skiabteilung und Motor für das Skigebiet Holzwald.

Um den Verstorbenen trauern seine Kinder Brunhilde, Norbert und Astrid sowie vier Enkel und zwei Urenkel. Das Totengebet ist am Sonntag ab 18 Uhr in der Bad Rippoldsauer Pfarr- und Wallfahrtskirche, das Seelenamt mit anschließender Beerdigung am Montag ab 14.30 Uhr.