Offenhaltung: Neue Maschine noch in diesem Jahr

Beim Arbeitstag des Landschafts-Erhaltungsverbands (LEV) Freudenstadt wurde ordentlich angepackt. Doch bevor es losging, gab es einen Bewilligungsbescheid für eine spezielle Maschine.

Bad Rippoldsau-Schapbach. Mitgebracht hatte den Bescheid Staatssekretär Andre Baumann (Grüne) vom Umweltministerium des Landes. Die Spezialmaschine ist mit verschiedenen Anbaugeräten ausrüstbar. Künftig können Kleinsteigentümer diese ausleihen. Damit soll ihnen bei der Bewirtschaftung ihrer FFH- und Mindestflurflächen geholfen werden. Eigentümer der Maschine ist das Bau- und Umweltamt des Landkreises. Die Maschine soll noch in diesem Jahr beschafft werden und zum Einsatz kommen.

28 700 Euro hat die Stiftung Naturschutzfonds gezahlt. Den Förderantrag hatten LEV, Landratsamt und Bürgermeister Bernhard Waidele gemeinsam eingereicht. Der betonte, wie wichtig es gerade für Bad Rippoldsau-Schapbach sei, die Landschaft offen zu halten, bevor der Wald zum Fenster hineinwachse. Immerhin liege der Waldanteil der Gemeinde bei 94 Prozent.

Beteiligte legen sich ins Zeug

Dann ging es auf dem Schembachhof von Meinrad und Melanie Schweikart los, und der Arbeitseinsatz auf den Steillagenflächen, die nur in Handarbeit gepflegt werden können, begann. Trotz Temperaturen um die 30 Grad legten sich die Beteiligten ins Zeug. Darunter waren auch Andre Baumann, Landrat Klaus Michael Rückert, Bernhard Waidele und Vertreter des Regierungspräsidiums Karlsruhe, die Natura-Beauftragten sowie Vertreter des BUND, des Nabu, des Kreisbauernverbands und der Geschäftsführer des LEV.

Meinrad und Melanie Schweikart hatten genügend Arbeitsgeräte für die Teilnehmer bereitgestellt. Auch eine Spezialmähmaschine und ein Heuwender für Hangflächen wurden vorgeführt. Waidele und Diplom-Biologin Anja Bechthold vom LEV unternahmen mit dieser Mähversuche. Insgesamt wurden bei dem Arbeitstag etwa 0,3 Hektar Wiesengelände gemäht und gesäubert. In diesen zwei Stunden erfuhren die Teilnehmer, wie kräftezehrend die Heuarbeit in unwegsamem Gelände ist. Danach gab es ein Bauernvesper und eine rege Diskussion.

Rückert forderte, die Fördersätze für die Landschaftspflege zu erhöhen, insbesondere für arbeits- und kostenintensive Steillagenflächen. Baumann versicherte, dass er die Botschaft am eigenen Leib mitbekommen habe. Er sicherte zu, sich dafür einzusetzen, dass im Haushalt 2018/19 mehr Geld für die Landschaftspflege bereitgestellt wird und es auch höhere Fördersätze für Altverträge gibt.

Viel Handarbeit ist notwendig

Meinrad und Melanie Schweikart berichteten, dass sie seit vielen Jahren ihre vier Hektar eigene Wiesen und weitere vier Hektar gepachtete Wiesen mit derzeit 34 Walliser Schwarzhalsziegen offen halten.

Aufgrund der meist steilen Flächen, erfordert dies viel Handarbeit, nicht nur beim Mähen mit dem Freischneider. Das Grüngut müsse mit Handrechen und Gabel ins Tal gebracht werden, wo es dann mit einer Maschine auf ebenes Gelände zum Trocknen gebracht wird. Eine Maschine presst dann Ballen daraus. Diese Arbeitsvorgänge seien schweißtreibend, aber auch der benötigte Maschinenunterhalt laufe ins Geld.