Zum 20. Mal war die Gruppe "Staub trocken" beim Schnurrabend dabei. Sie parodierte eine Gemeinderatssitzung. Foto: Weis Foto: Schwarzwälder-Bote

Schnurrabend: Georg Lehmann tritt nach Pause wieder auf / Sylvia und Andy Hoferer in neuer Gruppe

Von Wilfried Weis

Mit dem großen Schnurrabend fand die Fasnachtseröffnung der Schapbacher Hamperle statt. Über vier Stunden lang nahmen die Schnurranten geistreich und spöttisch Land und Leute ins Visier.

Bad Rippoldsau-Schapbach. Mit spitzen Zungen zogen sie über vieles her, was ihnen im Lauf des Jahres zu Ohren gekommen war. Die zweimalige Bürgermeisterwahl, die Buckelpiste Landesstraße 96 und die Kurklinik standen im Mittelpunkt. Vier Schnurrgruppen und die "Hamperle-Harmonie" zeigten sich in bester Narrenlaune.

In gekonnten Reimen und mit viel Gesang präsentierten die Schnurranten in den voll besetzten Lokalen Schmiedsberg, Tanne und Sonne ihre Storys. Elferrätin Irmi Schoch begrüßte die Narren und dankte gleichzeitig den Kaffeetanten für die Fertigung der Schnurrabzeichen.

Die Hamperle-Harmonie zusammen mit den Schnurrantinnen Caroline Hoferer und Patricia Oehler eröffneten den Abend. Sie berichteten von den "glorreichen Sieben", jungen Kerlen, die auf Urlaubsfahrt an den Comer-See waren. Versehentlich hatte einer von den Sieben das zurückgelegte Geld in einem Kuvert im Mülleimer deponieren wollen, was allerdings schief ging.

Mit aktuellen Hits und heißen Rhythmen gefiel die Schapbacher "Harmonie" unter Leitung von Bandleader Georg Schnurr. Allerdings hätten die Zuhörer von der Hamperlekapelle auch einen Narrenmarsch oder das Hamperlelied gerne gehört.

Nach längerer Auszeit trat Georg Lehmann mit Gitarre wieder auf. Er beschäftigte sich mit Windräder, genauer mit der "Propeller-Ritis", die in Schapbach und Oberwolfach herrsche und von einigen Bürgern kritisiert werde. Seine weiteren Themen waren die Asphaltierung der L 96 und der "Bagger-Adolf", der nachts in Schapbach ein wahres "Blitzlicht-Gewitter" mit seinen vielen Fahrzeugen veranstaltet. Danach verkörperte er auch die Chinesen, die die Kurklinik retten sollen. "Ohne Chinesen können wir nicht mehr existieren" meinte er. Georg Lehmann bekam Riesenbeifall für seine niveauvolle und sehr gekonnt vorgetragene Schnurre.

Zum 20. Mal beim Schnurrabend dabei war die Gruppe "Staub trocken". Unnachahmlich verkörperten sie die Gemeinderäte mit "Oberhaupt" Bernhard, der selbst als Zuhörer in der "Sonne" war. Bürgermeister Bernhard Waidele wurde gehörig auf die Schippe genommen. Der "Salze-Bub", den man doppelt wähle, hieß es. Jens-Mathias Bächle verkörperte Kurt Schmieder, Reinhold Lauble trat als Ronald Fischer auf, Uwe Weis mimte den Bürgermeister, Ralf Schmieder kam als Ramon Kara in den Sonnensaal und Günter Glöde stellte Beate Belz dar. Die Fünf glänzten wieder mit der Parodie einer Gemeinderatssitzung. Des Weiteren hatten sie die Schwimmbadsanierung und das bevorstehende Gemeindefest notiert. Mit vielen Gags, reichem Wortschatz und hervorragendem Gesang waren die Beiträge von der Gruppe "Staub trocken" das Sahnehäubchen des Schnurrabends.

Als neue Schnurrgruppe traten die Schwestern Sylvia und Andy Hoferer auf. Sie hatten sich den Misserfolg von sieben Anglern notiert, die nach Schweden reisten, aber viele Malheurs hinnehmen mussten, kein Anglerglück hatten und mit anderen "Spezialitäten" Vorlieb nehmen mussten. Auch wussten sie von einer Schapbacher Bäuerin, die zum Friseur ging und das Shampoo selbst mitbrachte, um Kosten zu sparen.

Am Ende des Schnurrabends wurde der 33. Hamperlebrägel angeboten. In dem Narrenblättle fanden sich viele "Opfer" wieder.